Mit dem Leipziger Tatort startet am Mittwoch das neue Krimi-Jahr. 35 Folgen sind geplant. Im Frühjahr kommt auch der zweite actionreiche Fall mit Til Schweiger auf den Bildschirm.

Berlin/Hamburg. Das neue Jahr beginnt am 1. Januar gleich mit einer neuen Folge des Leipziger Tatort. TV-Hauptkommissarin Eva Saalfeld (Simone Thomalla) lernt dabei ihre Halbschwester Julia, gespielt von Josefine Preuß, kennen, die sie noch nie zuvor gesehen hat. Als die beiden sich treffen wollen, wird Julia just in diesem Moment entführt und Saalfeld und ihr Kollege Keppler (Martin Wuttke) machen sich auf die Suche, die sie in die Welt türkischer Zuwanderer führt. Saalfelds Halbschwester betreibt mit ihrem Freund einen Laden für türkisches Gebäck. Daher auch der Name der aktuellen Folge: „Türkischer Honig“. Als kurz darauf auch noch ein Mord passiert, scheint es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen zu geben.

2014 soll es wieder 35 neue Tatort-Folgen geben – am ersten Sonntag des Jahres sogar zwei an einem Abend. Das neue Jahr ist außerdem ein Jahr der „Tatort“-Jubiläen. Unter anderem steht der 25. Münster-„Tatort“ mit dem seit Jahren quotenstärksten Team Axel Prahl/Jan Josef Liefers an (als Frank Thiel und Prof. Karl-Friedrich Boerne) – es geht um einen Serienmörder, der sich als Superheld tarnt.

Darüber hinaus wird der 900. „Tatort“ seit 1970 gezeigt. Nach derzeitigem Planungsstand kommt er am 16. Februar im Ersten und wird ein Fall aus Ludwigshafen sein. Extrem-Experten wie die Fans von „Tatort-Fundus.de“, die 2013 übrigens 73 Tote beim „Tatort“ registrierten, zählen bereits jetzt mehr als 900 „Tatorte“, weil sie 13 Krimis aus den Jahren 1985 bis 1989 verbuchen, die der ORF außerhalb der Gemeinschaftsarbeit mit der deutschen ARD produzierte und die als Erstausstrahlung nur in Österreich zu sehen waren.

Mehrfache Jubilarin in diesem Jahr ist Ulrike Folkerts (alias Ermittlerin Lena Odenthal), die im Oktober bereits seit 25 Jahren im Einsatz ist (am 29.10.1989 gab es ihren ersten Fall „Die Neue“). Die damit zurzeit dienstälteste „Tatort“-Ermittlerin wird im Oktober außerdem auch ihren 60. Fall lösen.

An diesem Sonntag (5. Januar) gibt es zwei neue Folgen an einem Abend. Die ARD hat den ursprünglich Mitte Dezember geplanten Kölner „Tatort“ mit dem Titel „Franziska“ verlegt, weil am 15. Dezember entgegen ersten Planungen doch ein „Günther Jauch“-Talk laufen sollte, und zwar zum SPD-Mitgliederentscheid zur großen Koalition.

„Franziska“ ist ein besonders bedrohlich und düster wirkender Krimi. Er läuft aus Jugendschutzgründen erst nach 22 Uhr. Sein Vorprogramm ab 20.15 Uhr ist der Frankfurter „Tatort: Der Eskimo“ mit Joachim Król als Kommissar Frank Steier. Es ist Króls erster Alleingang von zwei Solo-Fällen – also ohne Kollegin Nina Kunzendorf, die im April als Conny Mey abtrat. Król wird im Frühjahr noch einmal allein ermitteln, bevor dann auch seine Figur den Dienst quittiert. Ein neues Frankfurter Team steht bereits mit Margarita Broich und Wolfram Koch bereit – Antritt noch 2014 oder aber spätestens 2015.

Abschied nehmen heißt es 2014 auch vom Berliner „Tatort“-Team Dominic Raacke (seit 1999 Till Ritter) und Boris Aljinovic (seit 2001 als Felix Stark). Der nächste Fall der beiden soll am 9. Februar laufen, der letzte Stark-Fall dann wahrscheinlich im September. 2015 geht dann in Berlin ein neues Team an den Start.

Außerdem ist in diesem Jahr – nachdem es 2013 eine Pause gab – wieder ein Einsatz von Maria Furtwängler (alias Charlotte Lindholm in Hannover) geplant. Ulrich Tukur (als Felix Murot) soll zudem im Mai in seinem vierten Fall zu sehen sein, der laut Hessischem Rundfunk wohl besonders leichenreich wird – mit 47 Toten am Ende der Handlung.

Im Frühjahr kommt dann auch der zweite actionreiche Fall mit Neu-Kommissar Til Schweiger (alias Nick Tschiller) auf den Bildschirm. Ebenfalls zum zweiten Mal arbeiten Nora Tschirner und Christian Ulmen für den „Tatort“: Ihre gewollt skurrile Weimar-„Tatort“-Premiere am zweiten Weihnachtsfeiertag 2013 entzückte einige Kritiker, enttäuschte aber auch manchen. Der zweite Fall mit den Figuren Dorn und Lessing soll im Sommer gedreht werden und möglichst wieder an einem Feiertag laufen.

Mit hohen Erwartungen geht der Franken-„Tatort“ an den Start, mit dem der Bayerische Rundfunk nun auch rund um Nürnberg ermitteln lässt, neben dem etablierten Krimi-Standort München. Als Hauptermittler sind die Schauspieler Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs gesetzt. Gedreht werden soll 2014. Ob die Premiere es noch 2014 oder erst 2015 ins Fernsehen schafft, ist noch unklar. Ebenso, ob es etwas und was es genau mit dem „Tatort“-Special aus Freiburg mit Heike Makatsch wird.