In der Silvesternacht ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei – eine kleine Auswahl

Party kann man in Hamburg jeden Tag machen, wenn man unbedingt will. Selbst am Montag, wenn in anderen Städten die Bürgersteige hochgeklappt sind. Und dennoch bleibt die Silvesternacht immer noch der Feiertag, in den man fast zwangsläufig hinausgetrieben wird. Es soll zwar vermehrt Fälle geben, in denen Menschen dem urbanen Trubel in dörfliche Abgeschiedenheit entfliehen, doch das ist immer noch eine Minderheit. Die Kunst an diesem Tag scheint eher zu sein, die Party zu finden, bei der Leute und Ambiente zur jeweiligen Stimmung passen. Die Auswahl ist – wie jedes Jahr – riesig, sodass wir nur ein paar Angebote aufzählen können.

Viele Veranstalter werben damit, die größte Silvestersause auszurichten – mit zwei bis sechs Dancefloors und mindestens 2500 Besuchern. Wer Masse möchte, dem steht ein reiches Angebot zur Verfügung. Zum Beispiel im Festplatz Nord (Nordkanalstraße 46, 21Uhr). Männliche Gäste zahlen für das All-inklusive-Paket 66 Euro, weibliche zehn Euro weniger, wohl, weil sie weniger trinken. Die Partylocation am Hühnerposten (Hühnerposten 1a, 20Uhr, 69/59 Euro) lockt mit zügigem Einlass und professionellem Garderobenpersonal. Durchaus ein Argument, wer möchte schon zwei Stunden in einer Schlange stehen, nur um seinen Mantel abzugeben. Ebenso groß, aber deutlich billiger sind die Partys im Wandsbek Quarree (Schünemannstieg, 20 Uhr, 22 Euro) und im Café Seeterrassen (Planten un Blomen, 21 Uhr, 25Euro). Vorverkauf empfiehlt sich, viele dieser Partys waren in den vergangenen Jahren schnell ausverkauft.

Viele Silvester-Touristen und auch Einheimnische zieht es an den Hafen, um bei hoffentlich klarem Wetter das Feuerwerk genießen zu können. Party-Orte gibt es entlang der Elbe ebenfalls reichlich. Mitten drin in diesem Inferno aus Böllern und Raketen ist man auf der „Cap San Diego“, doch die Party dort ist bereits ausverkauft. Rest-Tickets gibt es noch für den Seaways Terminal (Van-der-Smissen-Straße 4, 21 Uhr, 89 Euro) und für die gediegenen Räume in der Elbmeile XIII (Große Elbstraße 212, 21Uhr, 109 Euro).

Auch die Musikclubs wollen an diesem Silvester-Run partizipieren. Bands spielen so gut wie keine, überall sorgen DJs dafür, dass die Feierwilligen in Stimmung und sich nahe kommen. In der Fabrik (Barnerstraße 36, 21 Uhr, 18Euro) trifft sich die Generation Ü30, was automatisch keine Beschallung mit Electro und House bedeutet und auch, dass man sich nicht wie die Aufsicht der 18-Jährigen vorkommt, die an diesem Tag die Vergnügungsmeilen fluten wie vor ein paar Tagen „Xaver“ den Hafen. Als Liveact ist in der Fabrik das Elvis-Double Shelvis angekündigt, der dürfte vom Partynachwuchs so weit entfernt sein wie die Erde vom Mars. Auf Kampnagel ist das Einlassalter mit Ü25 etwas jünger, aber Teenager sind hier ebenfalls unerwünscht (Jarrestraße 18-20, 22Uhr, 20 Euro).

Wer mit Rockmusik durch die Silvesternacht tanzen möchte, ist im Gruenspan bestens aufgehoben. Der historische Club verspricht zum Jahreswechsel viel Rockgeschichte auf den Plattentellern (Große Freiheit 58, 21.30Uhr, 69 Euro). Nebenan in der Großen Freiheit 36 werden vor allem Charts erklingen, für 17 Euro Eintritt. 20 Euro muss man im Docks für den Silvester-Rave hinblättern (Spielbudenplatz 18, 22 Uhr). Zum ersten Mal wird auch im neuen Mojo Club der Jahreswechsel gefeiert. „Kickstart 2014“ heißt die Party, bei der unter anderem der US-DJ JT Donaldson Electro, HipHop und anderen „heißen Scheiß“ auflegen wird. Auch das geschlossene Molotow hat noch einen Ort für seine Silvesterparty gefunden. Freunde von Indie-Rock können im Goldenen Salon im Hafenklang feiern (Große Elbstraße 84, 23Uhr, 8 Euro).