Nur keine Hast ist die Devise bei Katie Melua. So ist das Konzert der georgisch-britischen Sängerin im Hamburger CCH entspannt wie ein netter Abend auf dem Weihnachtsmarkt.

Hamburg. Jeder Konzertbesucher hat einen verwundbaren Punkt, an dem eine Künstlerin nur ansetzen muss - schon hat sie den Gast im Sack. In meinem Fall sind es Bond-Songs, speziell die von Shirley Bassey interpretierten. Und da Katie Melua am Freitag im gut gefüllten CCH 1 nach "Belfast (Penguins And Cats)" schon früh "Diamonds Are Forever" (aus "Diamantenfieber") präsentiert, kann sie zwischen den Ziegelsteinwänden der Kongress-Aula nicht mehr viel falsch machen. Schließlich wiegt sich auch ihr eigener Song "Love Is A Silent Thief" im besten 007-Swing.

90 Minuten lang zeigt die in Georgien geborene Sängerin, warum sie zu den populärsten Folk- und Jazz-Pop-Stars Großbritanniens gehört. Wie Diebe in der Nacht schleichen sich die Lieder ihrer insgesamt sechs Alben (im September erschien "Ketevan") wie "Perfect Circle" und "Nine Million Bicycles" oder die Canned-Heat-Coverversion "On The Road Again" in das Gemüt. Nur keine Hast ist auch beim angerockten "Shiver And Shake" sowie den Zugaben "Two Bare Feet" und"I Cried For You" die Devise von Melua und ihrer Band. Ein Novemberkonzert für etwas Besinnung vor dem Fest. Sie liebt ja deutsche Weihnachtsmärkte, wie sie sagt.

Im November 2014 kommt übrigens Helene Fischer wieder nach Hamburg. Angeblich soll sie Tina Turners Bond-Titel "Golden Eye" im Repertoire haben. Oje.