Die Besetzung liegt auf der Hand: Einer der berühmtesten Geiger unserer Zeit spielt den größten Geiger aller Zeiten. David Garrett gibt in dem Film „Der Teufelsgeiger“ den Italiener Niccolò Paganini (1782–1840). Das Problem: Garrett ist nun mal Musiker und kein Schauspieler.

Regisseur Bernard Rose inszeniert die Geschichte, bei der er sich nicht sklavisch an die Historie hält, als Aufstieg- und Fall-Geschichte eines frühen Rockstars. Paganini, dem man zu Lebzeiten wegen seiner Fingerfertigkeit auf der Geige einen Pakt mit dem Teufel nachsagte, geht im Film eben diesen ein. Im Streben um den größtmöglichen Erfolg begibt er sich in die Obhut des diabolischen Urbani (Jared Harris) und wird zum Star, um den sich nicht nur die Musikexperten, sondern auch die Groupies reißen. Frauen aller Altersklassen liegen ihm zu Füßen – darunter auch die alternde Sängerin Elisabeth Wells (Veronica Ferres), deren Geliebter John Watson (Christian McKay) Paganini nach London holt. Paganini trifft auch Watsons Tochter, die junge und moralisch bis dato unangreifbare Charlotte (Andrea Deck) – und verliebt sich, obwohl (oder wahrscheinlich weil) sie nicht so verrucht ist wie seine bisherigen Bekanntschaften. Sie ist das Gretchen in dieser faustischen Geschichte.

Pünktlich zum Film kommt eine neue CD auf den Markt – „Garrett vs. Paganini“ . Weil die Filmmusik mit den Werken Paganinis wirklich mehr als hörenswert ist, lohnt der Kauf der CD vielleicht mehr als ein Kinobesuch.

+++-- „Der Teufelsgeiger“ D/I/A 2013, 122 Min., ab 6 J., R: Bernard Rose, D: David Garrett, Jared Harris, Veronica Ferres, täglich im Cinemaxx Dammtor, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek; www.teufelsgeiger-film.de