Das Filmfest Hamburg zeigt neue Filme von Jarmusch, Polanski und den Coen-Brüdern. 151 Filme werden vom 26. September bis zum 5. Oktober in elf Sektionen gezeigt.
Hamburg. Große Namen stehen zuhauf im Programmheft des diesjährigen Filmfestes Hamburg: Roman Polanski, Joel und Ethan Coen, Atom Egoyan, Kim Ki-duk und Jim Jarmusch zeigen ihre neuen Werke in der Hansestadt. Bis auf Egoyan werden sie zwar nicht persönlich an die Elbe kommen, aber ein bisschen Glamour fällt dennoch auf die zehntägige Veranstaltung. Polanskis Frau Emmanuelle Seigner wird zur Premiere von „Venus im Pelz“ anreisen, Tilda Swinton, Hauptdarstellerin in Jarmuschs „Only Lovers Left Alive“, den Douglas-Sirk-Preis entgegennehmen und auch Hamburgs Ehrenbürger Siegfried Lenz zur Premiere von „Die Flut ist pünktlich“ kommen. Thomas Berger hat die Novelle des Schriftstellers mit Ina Weisse und Jürgen Vogel in den Hauptrollen verfilmt.
Mit dem Glanz der Berlinale kann das Filmfest Hamburg nicht konkurrieren, was die Qualität vieler Filme angeht, dagegen schon. 151 Filme werden vom 26. September bis zum 5. Oktober in elf Sektionen gezeigt. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren in unserer Auswahl immer weiter politisch ausgerichtet“, sagte Filmfest-Chef Albert Wiederspiel.
In der Reihe „Drei Farben Grün“ zum Beispiel konzentriert sich das Interesse in diesem Jahr auf Themen wie Landflucht, die atomare Katastrophe in Japan und eine Vision von nachhaltiger Stadtentwicklung. Auch die Reihe „Iran Deluxe“ besitzt politische Bedeutung. Der in seinem Land Repressalien ausgesetzte iranische Regisseur Jafar Panahi hat für das Filmfest Hamburg eine Reihe mit zehn Filmen aus seiner Heimat kuratiert, die die Vielfalt des iranischen Kinos von den 60er-Jahren bis in die Gegenwart zeigen.
Einen großen Stellenwert nehmen auch wieder Fernsehfilme in der Section „16:9“ ein. Vier „Tatort“-Folgen werden auf großer Leinwand gezeigt, ebenso eine Folge von „Bella Block“ sowie zwei Folgen der Vorabendserie „Großstadtrevier“. Damit wird der Hamburger Schauspieler Jan Fedder geehrt, der in diesem Jahr sein 45. Bühnenjubiläum feiert. Besonders zu den deutschen Produktionen werden eine Vielzahl prominenter Gäste erwartet wie Ben Becker, Nina Kunzendorf, Sibel Kekilli, Joachim Król, Wotan Wilke Möhring, Charly Hübner und die junge türkische Regisseurin Buket Alakus.
Stolz sind Wiederspiel und seine Programmchefin Katrin Kohlstedde auch auf weitere internationale Reihen wie „Voilà!“ mit französischsprachigen Filmen, darunter sechs inklusive des Eröffnungsfilms „Gabrielle“ aus der kanadischen Provinz Quebec, oder den „Asia Express“, der ein Kaleidoskop von asiatischen Filmschaffenden zeigt. Unter anderem ist auch „Moebius“ von Kim Ki-duk zu sehen, der im vergangenen Jahr den Douglas-Sirk-Preis erhalten hat.