Geschmackssicher: Zum 25. Geburtstag gönnt sich das Schmidt-Theater an der Reeperbahn eine schwungvolle Show mit den Schlagern der 60er- und 70er- und 80er-Jahren.

Hamburg Die „Schmidtparade“ zum 25. Geburtstag des Schmidt Theaters ist ein Unterhaltungsabend, der innerlich tief bewegt. Dabei geht die Bewegung vom Zwerchfell aus. Tanzende oder sich vor Lachen die Bäuche haltende Zuschauer gibt es zwar reihenweise, aber das sind reine Äußerlichkeiten. Zum Glück bildet die dreistündige Hitparade in Schlager und Anekdote keineswegs Musik aus der Lebensspanne des knackig jungen Schmidt Theaters ab, das bekanntlich am achten achten achtundachtzig um acht Uhr acht eröffnete, sondern aus den 25 Jahren, die vor der Eröffnung verflossen.

Auf Platz eins der Hitparade der sieben Darsteller steht nach der Premiere eindeutig Hausherr Corny Littmann. Unerschütterlich geschmackssicher, mehr oder minder bekleidet, verkörpert er auf grandiose Weise erstens Hitparaden-Moderator Dieter Thomas Heck, zweitens die Dame, mit der es Peter Maffay in seinem berühmten Lied „Und es war Sommer“ zu tun bekam, drittens den personifizierten Herrn des Hasses („so grässlich hässlich“) aus dem Neue-Deutsche-Welle-Hit „Codo“ von DÖF (Deutsch-österreichisches Feingefühl), bekannt durch seine Refrainzeile „Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt“, und viertens eine ganze Reihe weiterer Figuren aus schwarz-weißer wie farbiger Vorzeit.

Um Leitstern Littmann herum gruppieren sich in denkwürdigen Choreografien sechs Musical-Sternchen mit tragfähigen Stimmen zum Sternbild Nachtigall, die Interpreten von Udo Jürgens („17 Jahr, blondes Haar“) über Alexandra („Mein Freund der Baum“) bis zu Gitte („So schön kann doch kein Mann sein“) oder gar Gruppen wie Münchner Freiheit („Skandal im Sperrbezirk“) oder Geier Sturzflug („Bruttosozialprodukt“) aufleben lassen. 80 Schlager erklingen ganz oder klingen in Medleys an in dieser unvergleichlichen Schmidtparade bis zum Finale mit Nena-Hits. Littmann moderiert in Höchstform. Zum Vorglühen auf dem Kiez ist diese Sommerschau bestens geeignet.

„Die Schmidtparade“ im Schmidt Theater, bis zum 31. August, Do bis Sa 19.30 Uhr, So 18.30 Uhr, Karten: T. 31 77 88 99