Für die Grimme Online Awards ist unter anderem ein Twitter-Hashtag nominert. Der Journalist Richard Gutjahr könnte in der Kategorie „Spezial“ für sein Engagement im Netz geehrt werden.
Hamburg. Die Nominierungskommission der 13. Grimme Online Awards stand vor einer schwierigen Aufgabe. Aus mehr als 1600 Einsendungen musste sie auswählen, welche Angebote im deutschsprachigen Internet potenziell preiswürdig sind.
Und 2013 sind das eine ganze Menge. Die maximale Anzahl an Nominierungen, nämlich 28, liegt der siebenköpfigen Jury vor. Sie wird ihre Entscheidung, wen sie mit dem renommiertesten deutschen Online-Preis auszeichnet, am Freitagabend bei einer Gala in Köln bekannt geben. In den vier Kategorien „Information“, „Wissen und Bildung“, „Kultur und Unterhaltung“ sowie „Spezial“ sind neben klassischen Webseiten auch Apps und – erstmals in der Geschichte der Preise – ein Twitter-Hashtag und eine Einzelperson für ihre Leistungen jenseits eines einzelnen Angebots nominiert worden.
Der Journalist Richard Gutjahr könnte in der Kategorie „Spezial“ für sein Engagement im Netz geehrt werden, das sich auf ganz unterschiedliche Projekte erstreckt. So ist Gutjahr der Erfinder der „Rundshow“, die Fernsehen und Webinhalte verknüpft, und hat das Portal „lobbyplag.eu“, das den Einfluss von Unternehmen auf die EU-Gesetzgebung aufdecken will, maßgeblich mitgestaltet.
Unter Hashtags werden beim Kurznachrichtendienst Twitter Beiträge zu einzelnen Themen gruppiert. Nachdem die Journalistin Laura Himmelreich Anfang diesen Jahres mit ihrem Bericht über ein Gespräch mit dem Politiker Rainer Brüderle eine breite Debatte über Alltagssexismus auslöste, sammelten sich unter dem Hashtag „#aufschrei“ Diskussionsbeiträge. Die Kommission empfahl „#aufschrei“ für den Preis, weil noch kein Hashtag eine derartige Wirkung auch auf die etablierten Medien gehabt habe.
Neben diesen Kandidaten wurden noch 26 weitere Angebote ganz unterschiedlicher Couleur vorgeschlagen: Von der Satire-Seite „Der Postillon“ über die süffisanten Fußball-Liveticker des Magazins „11 Freunde“ bis zum Nachrichtenportal „Alsharq“ und dem YouTube-Kanal „Stefans Musikworkshop“ reichen sie, spiegeln so auch in diesem Jahr die immense Bandbreite der Angebote des deutschsprachigen Internets wider.
Weitere Informationen und der Live-Stream der Preisverleihung am 21. Juni ab 20.00 Uhr unter www.grimme-online-award.de