Neue Songs und legendäre Klassiker standen auf der Playlist. Die englische Kult-Band zelebrierte am Montagabend einen umjubelten Auftritt vor rund 45.000 begeisterten Fans im Stadion des HSV.

Hamburg. Manche Bands brauchen kein Intro. Keinen Budenzauber. Keinen Vorhang. Depeche Mode legt los und bringt ihre „Delta Machine" aus dem Stand auf Hochtouren. Aus den Boxen knurrt und knarzt es. Unter fast wolkenlosem Himmel singt Frontmann Dave Gahan in der ausverkauften Imtech Arena „I’ll bleed into your dreams, You’ll want to lose control" aus dem Opener „Welcome to My World".

Ja, das wollen sie alle. Die Kontrolle verlieren. Hemmungslos abtanzen zu den neuen Klängen der britischen Elektropioniere, die sich von den Synthiepoppern in den frühen 1980er-Jahren zu einer der einflussreichsten Bands aller Zeiten gemausert haben. „All the drama queens have gone", singt der auch in Hamburg von seinen Anhängern Erlösergleich gefeierte Gahan.

Die Songs des aktuellen 13. Albums liefern eine wundervolle Verbeugung vor dem Electroblues und der Maschinenmusik der Ära von „Songs of Faith and Devotion" und „Violator". Passend dazu folgt schon bald der Klassiker „Walking in My Shoes", dazu balanciert der Sänger unter dem Jubel seiner Anhänger das Mikrofon in der Luft. Später folgt eine Huldigung der Anfangsjahre mit „Black Celebration" von 1986.

Die Herren Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher sind bestens aufgelegt. Der Sänger trägt verwegenen Bart und Kajal zur Schau. Die Anzugjacke legt er schon bald für Hüftschwünge und Schwindel erregenden Mikrofontänze ab. Eine ausführliche Kritik zum Konzert lesen Sie morgen.