Laeiszhalle. Jung ist die Neue und blond. Die lettische Geigerin Vineta Sareika stellt sich beim Gastspiel des Artemis Quartetts an diesem Freitag erstmals als Primaria dem Hamburger Publikum vor. Die 26-Jährige hatte sich gegen sechs Kandidaten durchgesetzt, als die Kammermusiker Ersatz für ihre jahrelange erste Geigerin Natalia Prishepenko suchten, die nach 18 Jahren bei der Formation neue Wege gehen wollte. Vineta Sareika war Teilnehmerin einer Artemis-Meisterklasse, später Konzertmeisterin in Antwerpen, sie tritt auch mit einem eigenen Trio auf.
Heller sei der Klang des Berliner Quartetts geworden, heißt es in ersten Kritiken nach der Umstellung. Wie gut das Zusammenspiel mit Gregor Sigl (zweite Violine), Friedemann Weigle (Viola) und Eckhart Runge (Violoncello) inzwischen klappt, lässt sich beim aktuellen Programm überprüfen. Gespielt werden heute Felix Mendelssohn-Bartholdys Streichquartette e-Moll und a-Moll sowie Präludien und Fugen von Johann Sebastian Bach und Musik von Astor Piazzolla.
Dem Artemis Quartett eilt der Ruf voraus, durch kluge und neuartige Programme, durch wache musikalische Interpretation und eine besondere Nähe zum Publikum – Eckhart Runge gibt bei den Auftritten den wortgewandten Conférencier – auch ein junges Publikum für Kammermusik begeistern zu können. Zeichen für den Generationenwechsel ist auch das Engagement von Vineta Sareika.
Artemis Quartett Fr 17.5., 20.00, Laeiszhalle (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Eingang Gorch-Fock-Wall, Karten zu 13,- bis 36,- unter T. 35 76 66 66