Trotz der verkürzten Spielzeit im Altonaer Theater präsentiert Axel Schneider sechs Neuproduktionen. Schneider hält einen Knaller bereit.
Hamburg. Axel Schneider setzt weiterhin auf sein Programmkonzept "Wir spielen Bücher". Der Intendant des Altonaer Theaters plant für die kommende Saison zugkräftige Romanbearbeitungen, die auch durch Verfilmungen weltberühmt wurden. Eva Hosemann inszeniert "Die Reifeprüfung" mit Helen Schneider in der Rolle der Mrs. Robinson (Premiere: 12.1.2014). "Wir haben auch die Rechte für die Songs von Simon & Garfunkel", sagt Schneider und erklärt: "Es wird jedoch kein Musical, sondern ein Theaterstück mit Musik." Seine zweite Trumpfkarte: Die Erlaubnis für eine eigene Bühnenfassung des Psychothrillers "Der talentierte Mr. Ripley" nach Patricia Highsmith (Premiere 23.2.2014).
Auch für den verspäteten Spielzeitstart am 13. Oktober hält Schneider einen Knaller bereit, bearbeitet Jonas Jonasons Millionenseller "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" mit dem Frankfurter "Tatort"-Kommissar Jörg Schüttauf in der Hauptrolle.
Nach Ostern ist das Altonaer Theater geschlossen, weil der gesamte Gewerbeschul-Komplex saniert wird, in dem das Theater liegt. Es profitiert
davon durch einige Veränderungen im Foyer, einen neuen Kassenzugang und Lastenaufzug für die Technik. Den Ausfall von 50 Vorstellungen sowie die Kosten der Sommermonate kompensiert die Kulturbehörde mit einer Zuwendung von 300.000 Euro. Über die Bilanz der laufenden Saison äußern sich Schneider und der kaufmännische Direktor Zebu Kluth zufrieden. "Mit knapp 80.000 Besuchern erreichten wir eine Platzauslastung von 74 Prozent."
Durch die Privattheatertage, die zum zweiten Mal vom 4. bis 16 Juni in den Kammerspielen, im Ohnsorg Theater und der Winterhuder Komödie über die Bühne gehen, haben sich für Schneider Verbindungen zu Regisseuren wie Hosemann, Benno Ifland oder Lukas Langhoff ergeben. "Langhoff bereitet ein stadteilbezogenes Projekt über Bürgerwiderstand in Altona und Ottensen vor." Ifland inszeniert "Pampa Blues" nach Rolf Lapperts Coming-of-Age-Roman und Schneider zu Weihnachten eine Neuauflage der Kriminalkomödie "Ladykillers" (Premiere: 30.11.). Für Kinder und Jugendliche gibt es ab dem 27. November "Das Dschungelbuch" nach Rudyard Kipling. Die Publikumsstruktur hat sich mit 22 Prozent Besuchern unter 25 Jahren verjüngt. "Eine Superzahl", freuen sich Kluth und Schneider.