Ein deutscher Investor wolle die „Frankfurter Rundschau“ fortführen, wurde mitgeteilt, aber 400 Mitarbeiter würden ihre Stellen verlieren.
Frankfurt/Main. Die „Frankfurter Rundschau“ (FR) könnte als Titel zwar erhalten bleiben, aber um den Preis von bis zu 400 Arbeitsplätzen. Die Verkaufsgespräche seien in der Endphase, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Frank Schmitt am Mittwoch schriftlich mit. Zugleich wurde in Frankfurt die Belegschaft informiert.
„Zurzeit sind wir noch im Gespräch mit zwei potenziellen Investoren, die ernsthaftes Interesse an der Übernahme von Teilen des Unternehmens bekundet haben“, sagte Schmitt laut Pressemitteilung. Ein deutscher Investor wolle die FR fortführen, 400 Mitarbeiter würden aber dann ihre Stellen verlieren.
Als Interessent war zuletzt auch immer wieder die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) genannt worden. Die Verlagsleitung hatte dies allerdings nicht kommentiert. Als zweiten Interessenten nannte Schmitt ein ausländisches Medienunternehmen, das aber einen zu niedrigen Preis geboten und kein tragbares Konzept vorgelegt habe.
Sollte der deutsche Investor zum Zuge kommen, könnten die entlassenen Mitarbeiter zum 1. März in eine Transfergesellschaft wechseln. Die bisherigen Eigentümer, die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg MDS und die SPD-Medienholding ddvg, hatten am Dienstag finanzielle Unterstützung für eine solche Gesellschaft zugesagt.
Die FR hatte im November angesichts massiver Verluste Insolvenz angemeldet. Insgesamt stehen rund 450 Arbeitsplätze auf dem Spiel, davon etwa die Hälfte im Druckzentrum.