„Der Sternenschatz von Atlantis“ hatte im Hamburger Planetarium Premiere. Auf Spurensuche zwischen Astronomie und Meeresboden.

Hamburg. Zahlreiche Legenden ranken sich um das legendäre Inselreich Atlantis. Über Jahrhunderte hinweg haben Seeleute die Meere nach der angeblich verschütteten antiken Hochkultur abgesucht – vergeblich. Bis heute streiten sich Wissenschaftler, ob es das Eiland überhaupt jemals gegeben hat. Jetzt erwacht der Mythos mit der Show „Der Sternenschatz von Atlantis“ im Hamburger Planetarium zu neuem Leben.

Eine 50 Minuten lange Reise in die Vergangenheit führe die faszinierende Frage nach dem Ursprung der Sternbilder und das Rätsel um das als versunken geglaubte Atlantis zusammen, sagt der Direktor des Hamburger Planetariums, Thomas Kraupe. Die deutsche Fassung der von griechischen und amerikanischen Entwicklern produzierten Show „Lamps of Atlantis“ von 2011 hat am Dienstagabend im Hamburger Sternentheater Premiere gefeiert.

Für Seefahrer waren Sternbilder wichtige Orientierungspunkte am Nachthimmel. Als einprägsame Figuren leuchteten sie wie Laternen den Schiffen den Weg. „Unsere heutige Technologie ist grandios, aber in früherer Zeit ist ein unglaubliches Wissen verloren gegangen“, sagte Kraupe. Es sei erstaunlich, dass Sternbilder von ägyptischen Darstellungen auf Grabwänden, babylonischen Tempelwänden bis zurück zum rätselhaften Atlantis reichten. „Die Spurensuche im Mittelmeerraum liefert uns verblüffende Anhaltspunkte dafür“, sagt Kraupe mit Blick auf Atlantis als Zentrum einer astronomischen Hochkultur. Forschungen am Himmel und auf der Erde hätten in den vergangenen zehn Jahren verschiedene Indizien dafür geliefert.

Mit mehr als 300.000 Besuchern pro Jahr sei das Planetarium Hamburg das bestbesuchte seiner Art im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr soll „Der Sternenschatz von Atlantis“ zum Publikumsmagnet avancieren. Die Show sei der wichtigste Programmpunkt im Jahreskalender des Sternentheaters, sagt Kraupe. Mit ihren Rätseln und Mythen spreche sie auch Schüler und jene Erwachsene an, die sich für Astronomie sonst nicht so sehr interessieren, sagte er.

Überdies versteht Kraupe seine jüngste Produktion in einer schwierigen Zeiten zwischen Europa und Griechenland auch als politisches Plädoyer: Es gelte, den unschätzbar hohen Stellenwert der antiken Kultur für den ganzen Kontinent zu würdigen. „Die Show ist gewissermaßen eine Hinwendung an Griechenland. Wir haben diesem Kulturkreis viel zu verdanken“, sagt der Direktor – und lässt passend zur Show-Premiere die Gläser mit Rotwein aus dem südgriechischen Patras füllen.

„Der Sternenschatz von Atlantis“ wird ab 1. Februar bis Anfang April regelmäßig im Programm des Planetarium Hamburg zu sehen sein. - Altersgrenze: Ab 10 Jahren. Tickets sind online und telefonisch buchbar. Eintritt: 9,50 Euro. Ermäßigt: 6 Euro.