Aus dem Wald zurück aufs Revier, vom Naturburschen zurück zum Poltercop: Die Serie mit Henning Baum wird in 13 neuen Folgen fortgesetzt.
Hamburg. Man muss Henning Baum als "Der letzte Bulle" schon allein dafür mögen, dass er einen Hauch Born-To-Be-Wild-Gefühl ins deutsche Fernsehen schmuggelt. Mick Brisgau ist kein in den Anzug hineingebügelter Beamtentyp, sondern ein Thekencowboy, eine Art Schimanski im Hawaiihemd. Keine Wand ist zu dick, als dass er nicht versuchte, mit dem Kopf mitten hindurchzurennen; der Mann ist ein Regelverstoß auf zwei Beinen. Die Sat.1-Serie um den traumatisierten Polizisten (vor 20 Jahren wurde er ins Koma geschossen) gewann im vergangenen Jahr den Deutschen Fernsehpreis als beste Serie und gilt (zusammen mit der Anwältinnenklamotte "Danni Lowinski", die im Anschluss zu sehen ist) als Vorzeigeprojekt für deutsche Fiction von Privatsenderautoren.
Als die neue Staffel beginnt, lebt Mick seit Monaten in einem Holzschuppen mitten im Wald, erlegt den Fisch mit bloßen Händen, den er später am Lagerfeuer grillt. Dazu ein Bier, Stille, das Leben kann so schön sein. "Zurückgezogen in einer Waldhütte, macht er auch als echter Naturbursche eine Top-Figur", schwärmt der Sat.1-Pressetext. Mick schmollt jedenfalls, hat sich selbst vom Polizeidienst beurlaubt und würde niemals freiwillig zugeben, dass er die Arbeit und die Trockenpflaumen im Büro vermisst. "Soll ich dir dein Zimmer eigentlich freihalten, oder willst du für immer im Dschungel bleiben?", fragt ihn Uschi, seine Wirtin und letzte Vertraute. Ein Fall weckt schließlich doch seinen Bulleninstinkt, er kehrt (mit ausführlichem Umweg über die Stammkneipe) zurück ins Präsidium. Macht schließlich auf Dauer auch keinen Spaß, sich danebenzubenehmen, wenn keiner zuguckt.
"Der letzte Bulle" Montag, 20.15 Uhr, Sat.1