Streng genommen ist der Mann ja nach wie vor nicht mehr als ein Hoffnungsträger. Im April 2011 kam Dominik Wichmann zum "Stern" als stellvertretender Chefredakteur. Eine für ihn neu geschaffene Position unter der Doppelspitze Thomas Osterkorn und Andreas Petzold.
Viele in der Branche dachten damals, dass er nach ein paar Monaten Karenzzeit das etwas behäbig gewordene Flaggschiff von Gruner + Jahr übernehmen und zu neuen Ufern führen würde. Stattdessen steht Wichmann, der zuvor knapp elf Jahre Chefredakteur des Magazins der "Süddeutschen Zeitung" war, beim "Stern" immer noch im zweiten Glied.
Es gibt allerdings sehr starke Indizien dafür, dass sich das 2013 ändern wird. Denn der 41 Jahre alte, in München geborene Journalist leitet das wohl wichtigste Projekt, das es bei Gruner + Jahr derzeit gibt. Es trägt den Namen Nordwind und soll den "Stern" wieder nach vorne bringen: Lange Lesestücke soll es in der Illustrierten künftig geben - und opulente Fotostrecken. Alle Rubriken stehen auf dem Prüfstand. Und das Verhältnis von Print zu Online wird neu definiert. Wer ein so wichtiges Projekt verantwortet, und das womöglich auch noch erfolgreich, kann eigentlich nur Chefredakteur werden.