Eine Rolle genügte, um Saskia Rosendahl zu einer vielversprechenden Hoffnung unter den Schauspielerinnen zu machen. Im Antikriegsdrama "Lore" der australischen Regisseurin Cate Shortland spielt sie die Titelrolle, ein 15 Jahre altes Mädchen, deren Eltern ihre fünf Kinder bei Kriegsende im Stich lassen und sich aus dem Staub machen. Von einem Tag auf den anderen muss sie die Verantwortung für ihre vier jüngeren Geschwister übernehmen und sie bei ihrer Reise quer durchs zerstörte Deutschland beschützen. Sie lernt dabei eine ihr bislang unbekannte Heimat kennen, sieht die Nazi-Ideologie plötzlich mit anderen Augen, muss erfahren, dass ihr Vater ein Kriegsverbrecher war - und sie entdeckt ihre eigene Sexualität.
Saskia Rosendahl hatte ihre ersten Auftritte am Theater in Halle. Ihre komplexe Rolle als Lore stemmt sie mit beeindruckender Energie und Sensibilität. Dafür gab es Preise bei den Festivals in Stockholm und Hamburg. Im kommenden Jahr wird sie in den Kinofilmen "Zum Geburtstag" und der Katharina-Hagena-Verfilmung "Der Geschmack von Apfelkernen" (gedreht in Hamburg) zu sehen sein, als deutscher Shootingstar bei der Berlinale vorgestellt und gerade mal 20 Jahre alt. Da ist sie in so feiner Gesellschaft wie der von Moritz Bleibtreu und David Kross. Gut möglich, dass die Karriere von Saskia Rosendahl sich ähnlich steil entwickelt. Wer "Lore" gesehen hat, traut ihr jedenfalls alles zu.