Lange Jahre war András Siebold der Strippenzieher im Hintergrund. Und das sehr erfolgreich. Als leitender Kampnagel-Dramaturg und rechte Hand von Intendantin Amelie Deuflhard prägte er seit 2007 das Profil des Theater-, Tanz-, Performance- und Musik-Hauses in Hamburgs Osten entscheidend mit.
Die Fallstricke der Branche hat der studierte Philosoph, Kultur- und Musikwissenschaftler auf Stationen als Assistent von Robert Wilson, bei der Fotografin Nan Goldin, als Dramaturg am Theater Basel und an der Staatsoper Unter den Linden kennengelernt. Zudem begegnet man ihm als Netzwerker spartenübergreifend im Hamburger Kulturleben. Eine gute Grundlage für das, was nun kommt. Denn 2013 startet Siebold richtig durch, wenn er sein erstes Internationales Sommerfestival Hamburg auf Kampnagel kuratiert. Das Festival ist bestens aufgestellt und lockte im Schnitt knapp 20 000 Zuschauer an. Der vorherige Chef Matthias von Hartz wechselt von der Elbe an die Spree, um dort künftig das Tanz- und Theaterfestival der Berliner Festspiele zu leiten. Eine Chance für Siebold, nun eigene Duftmarken zu setzen. Allerdings muss er sich auch gegen den erfolgreichen Vorgänger behaupten. Das belebt und schafft Raum für Neues. Die Spezialität des 36-Jährigen sind spartenübergreifende Produktionen, wie das Pop-Musical "Deichkind in Müll".