Im üblichen Ankündigungsinterview für eine neue Sendung glänzt Judith Rakers durch Allgemeinplätze. Das ist eher tragisch als magisch.

Hamburg. Ihre Freundinnen läsen den „Spiegel”, aber auch Klatschzeitschriften wie „Gala”. Sie selbst arbeite „mit Leib und Seele”, tratsche aber auch gerne. Von klassischen Rollenbildern wie „Modepüppchen, Karrierefrau, Emanze oder Mutter” halte sie nichts.

Es ist eine Gegenüberstellung und Aneinanderreihung von Allgemeinplätzen, mit der „Tagesschau”-Moderatorin Judith Rakers ihren Interviewpartner einer Nachrichtenagentur verwöhnt. Dass sie sich gerne „in einem Varieté verzaubern” lässt, wird da wie zufällig eingestreut. Schließlich will sie auf eine neue ARD-Show hinweisen, in der demnächst ein Zauberteam gesucht werden soll. „Bestes Zauberteam 2012” - diese Zielführung ergänzt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Suche der privaten Sender nach glücklichen Bauern, Beinahe-Talenten und Nicht-Models.

Bloß nicht anecken, scheint das Motto der 36-Jährigen Hamburgerin bei der Promotion der neuen Sendung zu sein. Wohin zu viel Offenheit führt, hat Ex-Kollegin Eva Herman gezeigt, deren Laufbahn nach missverständlich zu interpretierenden Äußerungen zur Nazizeit blitzkriegsartig, äh.... blitzartig der Schwerkraft folgte.

Statt dessen schwurbelt Rakers über die „in den Köpfen zementierte Schublade”, in der die Rolle als Ehefrau und Mutter „tausende Jahre” lang steckte. Nun gebe es eine Weiterentwicklung ohne Schubladen. Ach.

Jahrhundertealtes Zauberhandwerk fasziniere sie, so Rakers mit Blick auf „Einfach magisch”. So heißt ihre neue Show. Schade, dass sie selbst nicht mal ein paar interessante Antworten hervorzaubert.