Der in Hamburg aufgewachsene TV-Autor und Journalist Wolfgang Menge starb am Mittwoch im Kreis seiner Familie. Er wurde 88 Jahre alt.
Hamburg. Der TV-Autor und Journalist Wolfgang Menge, der mit Serien und Fernsehspielen wie „Ekel Alfred”, „Motzki” und „Das Millionenspiel” deutsche Fernsehgeschichte schrieb, starb am Mittwoch im Alter von 88 Jahren.
Menge wuchs in Hamburg als Sohn eines Studienrates auf, nach Kriegsende absolvierte er ein Volontariat beim German News Service, dem Vorläufer der Nachrichtenagentur dpa. Von 1949-1951 war Menge Reporter beim Hamburger Abendblatt, später berichtete er als erster deutscher Reporter für die ”Welt” aus Hongkong und Tokio, und fuhr - ebenfalls als erster deutscher Journalist - mit der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau.
Wieder in Hamburg lernte er Jürgen Roland kennen, mit dem er die erfolgreiche Serie „Stahlnetz” entwickelte. Als Drehbuch-Autor war er mit dem Film „Das Millionenspiel”, mit mehreren Folgen „Tatort” und der Serie „Ein Herz und eine Seele” ebenso erfolgreich wie umstritten. „Ekel” Alfred Tetzlaff und seine Familie, die die deutschen Verhältnisse und Lebensart karikierten hatte ebenso viele Freunde wie Feinde.
Auch vor der Kamera sorgte Menge für Wirbel: Als Moderator von „III nach 9” war er von 1974-82 für seinen unkonventionellen Umgang mit Gästen bekannt. Seine Geradlinigkeit, sein trockener Humor und sein scharfer Verstand machten ihn zu einem für seine Gegenüber nicht immer angenehmen, aber für die Zuschauer stets unterhaltsamen Interviewer.
Nach der Wiedervereinigung ersann Menge „Motzki”, den ewig über „Ossis” grantelnden Frührentner. Eine Figur, die gerade in Ostdeutschland scharf kritisiert wurde.
Im Lauf seiner Karriere erhielt Menge unter anderem zwei Grimme-Preise, mehrere Bambis und Fernsehpreise. 2002 wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk geehrt, 2010 bekam er einen Stern auf dem „Boulevard der Stars” in Berlin.
Wolfgang Menge starb am Mittwoch im Kreis seiner Familie in einem Berliner Krankenhaus.