Die schwäbischen Produzenten Frank Pilsl und Udo Rinklin über ihre Arbeit mit der Band Tonbandgerät, die gerade ihr erstes Album aufnimmt.
Frank Pilsl feierte bereits Erfolge als Produzent für Philipp Poisel, Udo Rinklin arbeitete bisher mit Bands wie Die Happy. Jetzt ist Tonbandgerät dran.
Abendblatt: Was war der erste Eindruck von Tonbandgerät?
Udo Rinklin: Außergewöhnlich! Die Musik muss sich einem erst erschließen. Die Band hat sich bei der Probesession sauber in unsere Herzen gespielt. Und wir haben jetzt zusammen erfühlt und erarbeitet, wohin die Reise gehen soll.
Frank Pilsl: Ich war sehr überrascht. Wir hatten vorher die Demos gehört. Da war ich ein bisschen skeptisch: Mal sehen, was die überhaupt können. Das weißt du ja oft gar nicht. Wenn Du 'ne Band gar nicht kennst, tauchen im Studio immer alle Schwächen auf. Aber erfreulicherweise fanden wir die Band wirklich gut. Sophia schreibt einfach gute Songs. Und Ole ist ein fantastischer Sänger.
Wie gestaltet sich die Arbeit an den Songs ganz konkret?
Rinklin: Erst mal lassen wir die Band spielen, ohne groß an Stellschrauben zu drehen. Da war schon super viel Substanz da. Im zweiten Schritt haben wir die Songs zum Teil umgestellt und aufgeräumt. Immer mit der Frage an die Band: Seid das noch ihr? Können wir uns an einer Stelle treffen, wo wir das alle abfeiern können?
Pilsl: Als Produzent hast du sofort ein Gefühl, was du an den Songs noch machen kannst. Wenn du das nicht hast, brauchst du erst gar nicht anfangen. Die Band war auf einer Stufe, wo sie kurz davor war, selber weiterzukommen. Das haben wir einfach ein bisschen beschleunigt mit unseren Tipps und Ideen. Wichtig ist, dass man das Gefühl hat, eine Band zu hören und nicht irgendeine Produktion.
Was zeichnet Tonbandgerät aus?
Pilsl: Die Band hat eine Jugendlichkeit, die aber nicht witzig sein will, die höchstens mal ein Augenzwinkern hat. Und da steckt zugleich eine ältere Seele drin. Damit erreichen die auch Leute, die 40 sind.