“Madagascar 3: Flucht durch Europa“ ist ein spektakulärer Animationsspaß, noch schneller, lauter, bunter, frenetischer als die Vorgänger.
Fast vier Jahre nach "Madagascar 2" hängen der Löwe Alex (auf Deutsch gesprochen von Jan-Josef Liefers), das Zebra Marty (Rick Kavanian), das Nilpferd Gloria (Claudia Urbschat-Mingues) und die Giraffe Melman (Bastian Pastewka) noch immer in Afrika fest. Ihre neu gewonnenen Freunde, die vorlauten Lemuren und die erfinderischen Pinguine, haben sich allerdings längst nach Monte Carlo abgesetzt. Also nichts wie hinterher, um später mit der Pinguin-Airline über den Atlantik zu fliegen.
In Monte Carlo entspinnt sich allerdings ein Riesen-Tohuwabohu, sehr zum Unwillen der örtlichen Polizei. Besonders Captain Chantal DuBois legt einen geradezu manischen Eifer an den Tag, das tierische Quartett dingfest zu machen. Alex und Co. flüchten auf einen fahrenden Güterzug, der zu einem Wanderzirkus, angeführt von dem russischen Tiger Vitaly, gehört. Mit Fürsprache der eleganten italienischen Jaguardame Gia dürfen die Zootiere beim Zirkus mitmachen, und so zuckelt der Zug zunächst nach Rom, dann über die Alpen nach London.
Schneller, höher, weiter: Die Regisseure Eric Darnell, Tom McGrath und Conrad Vernon haben dem "Madagascar"-Franchise nicht nur eine dritte Dimension hinzugefügt, es ist auch alles eine Dimension lauter, bunter, frenetischer und rasanter geraten. Als Zuschauer ist man beeindruckt von der Brillanz und der Farbenpracht der Bilder, der Schnelligkeit der Handlung, dem spektakulär-verblüffenden 3-D.
Schon die Verfolgungsjagd in Monte Carlo erinnert mit ihrer Zerstörungswut an den Irrwitz eines Tex Avery. Nicht mehr zu übertreffen ist allerdings die Aufführung im Zirkus von London, wo die Tiere ein artistisches Feuerwerk abbrennen - als wollten sie es der Abschlussfeier der Olympiade gleichtun. Wie hier die Figuren fast schwerelos den Raum durchmessen, mit schwindelerregenden Sprüngen und atemberaubenden Trapez-Stunts, die 3-D effektvoll nutzen, dazu verfolgt von einer agilen, taumelnden Kamera, wie sie nur der Animationsfilm ermöglicht - das sucht seinesgleichen. Kaum in den Central Park zurückgekehrt, dämmert den Freunden denn auch, dass das Leben außerhalb des Zoos zwar gefährlicher, aber aufregender und somit lebenswerter ist. Wohin sie es wohl als Nächstes ziehen wird?
Bewertung: empfehlenswert
"Madagascar 3: Flucht durch Europa " USA 2012, 93 Minuten, ohne Altersbeschränkung, R: Eric Darnell, Tom McGrath, Conrad Vernon, ab 2.10. täglich im Cinemaxx Dammtor, Harburg, Wandsbek, Hansa-Studio, Koralle, Streit's (OF), UCIs Mundsburg, Othmarschen, Wandsbek; Infos im Internet: www.madagascarinternational.com/intl/de