Die schwedische Death-Metal-Band Amon Amarth gab in der Markthalle ein seit Monaten ausverkauftes und entgegengefiebertes Jubiläumskonzert.

Hamburg. 20 Jahre im Dienst des Death Metal: Das darf, nein, das muss gefeiert werden. Im Fall von Amon Amarth mit fünf Jubiläumskonzerten, von denen das abschließende in der Hamburger Markthalle stattfand. Kein gewöhnlicher Auftritt der fünf Schweden also, sondern ein feuchter Fan-Traum inklusive Meet & Greet mit der Band und zwei Sets, bei denen auch Rares, teilweise selten bis nie Gespieltes auf dem Programm stand. Klar also, dass die Markthalle seit Monaten ausverkauft war und dem Spektakel mächtig entgegen gefiebert wurde. Klar auch, dass unter diesen Umständen sich die Markthalle schon zu den ersten Takten von „War Of The Gods“ zu einem Hände-Meer verwandelte, die „Pommesgabeln“ durch die heiße Luft stießen und Sänger Johan Hegg kleinste Gesten reichten, um die Menge in Ekstase zu versetzen. Wobei der Mann ja ein Phänomen ist: Beschwört die „Masters Of War“, gibt sich als „Destroyer Of The Universe“ – und lächelte im nächsten Moment so lieb, dass man ihn sofort von der mit martialischen Bildern geschmückten Bühne weg als Patenonkel für den eigenen Nachwuchs rekrutieren möchte. Ein Riese, ein unübersehbarer Nachfahre der Wikinger, in deren Welt er sich brüllend begibt, und doch ein lieber Kerl.

Zwar dauerte der Jubiläums-Gig nicht die auf der Amon-Amarth-Website angekündigten drei Stunden, sondern „nur“ zwei Stunden und 20 Minuten (inklusive kurzer Pause zwischen den Sets), aber wer das Glück hatte dabei zu sein, erlebte trotzdem einen hoch unterhaltsamen Abend im Zeichen von Thor und Odin mit gutem, aber etwas zu leisem Sound und der Chance, für 20 Euro ein spezielles T-Shirt zu erwerben, das demnächst zur gesuchten Ebay-Ware werden dürfte. Die „Guardians Of Asgaard“, so der Titel der natürlich ordentlich abgefeierten Zugabe, sind noch lange nicht reif für Walhall.