GÖTTINGEN. Der Anfang liegt erst fünf Jahre zurück und begründete sich auf einer Software, deren Name auf hawaiianisch "schnell" bedeutet. Was offenbar ein gutes Omen war. Allein in Deutschland umfaßt die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia heute rund 415 000 Artikel. Doch die Internet-Bibliothek will nicht nur rasant wachsen, sondern sich auch professionalisieren. In Göttingen öffnet heute und morgen die erste Wikipedia-Academy ihre Pforten.

Als Publikumsmagnet dürfte sich der Vortrag von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales erweisen. Vor allem aber will der Förderverein Wikimedia Deutschland mit Workshops das Prinzip des Lexikons vorstellen, um neue Autoren mit wissenschaftlichem Hintergrund zu gewinnen. Dabei steht nicht umsonst das Thema Qualitätssicherung auf dem Programm. Die Fehlerquote gilt als Schwachstelle von Wikipedia, zumal jeder Nutzer Inhalte verändern kann. "Sicher haben die Artikel teilweise Schräglagen", sagt der Wikimedia-Vorsitzende Kurt Jansson. "Deshalb suchen wir Fachexperten, die bestehende Artikel weiter verbessern und gründlicher strukturieren." Um qualitativ professioneller zu werden, plant man, von Experten geprüfte Texte zu markieren. Damit die Fachleute mitmachen, hat Wikipedia Janssons Ansicht nach primär in einem Punkt Nachholbedarf: "Wir müssen den Leuten noch stärker vermitteln, daß man bei uns nicht nur schreibt, sondern einen sehr lebendigen Wissensaustausch erlebt, der Spaß macht."

  • Wikipedia-Academy. 16.- 17.6. www.wikipedia-academy.de