“The King's Speech“ triumphierte bei den Oscars, Thomas Gottschalk erhielt den Grimme-Preis. Lesen Sie, was 2011 sonst noch geschah.

Berlin. 01.01 : Die estnische Hauptstadt Tallinn und das finnische Turku sind die Kulturhauptstädte Europas 2011. Mit dem Titel soll ihre historische Rolle für Europa hervorgehoben werden.

19.02.: Das Familiendrama „Nader und Simin – Eine Trennung“ des iranischen Regisseurs Asghar Farhadi wird auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Die Hauptdarsteller erhalten Silberne Bären.

23.02.: Die Klage deutscher Kinobetreiber gegen die Filmförderabgabe scheitert am Bundesverwaltungsgericht. Sie sei verfassungskonform, entscheiden die Richter.

27.02.: Bei der Verleihung der Oscars triumphiert „The King’s Speech“. Der britische Film von Tom Hooper über den stotternden britischen König Georg VI. erhält vier Preise, darunter in den Kategorien Bester Film und Beste Regie

10.03.: Papst Benedikt XVI. legt sein zweites Jesus-Buch vor. Darin verwirft er die These, die Juden seien kollektiv am Tod des christlichen Religionsgründers schuld.

01.04.: In Marl erhält der Entertainer Thomas Gottschalk den Grimme-Preis für herausragende Fernsehproduktionen. Auch der Schauspieler Götz George gehört zu den Preisträgern.

01.04.: Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) eröffnet in der chinesischen Hauptstadt Peking die Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“. Sie zeigt ein Jahr lang Exponate aus deutschen Museen.

08.04. : Das Roadmovie „Vincent will Meer“ von Ralf Hüttner erhält als bester Film die Goldene Lola der Deutschen Filmakademie. Hauptdarsteller Florian David Fitz wird als bester Schauspieler geehrt.

12.04.: Ein Großbrand beschädigt in der historischen Altstadt von Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) drei Fachwerkhäuser. Das Areal gehört zum Unesco-Welterbe. Anfang Dezember brennt es erneut.

19.04.: Ein Brandstifter legt Feuer in der Sagrada Familia im spanischen Barcelona. Die Flammen zerstören die Sakristei der berühmten Basilika, die zum Weltkulturerbe zählt.

18.05.: Der Büchner-Preis, die wichtigste deutsche Literaturauszeichnung, geht 2011 an den Autor Friedrich Christian Delius. Er habe die „deutschen Bewusstseinslagen“ im 20. Jahrhundert treffend dargestellt, befindet die Akademie für Sprache und Dichtung.

22.05.: Zum Abschluss der Filmfestspiele in Cannes erhält der US-Regisseur Terrence Malick die Goldene Palme für sein Familiendrama „The Tree of Life“. Zu Beginn des Festivals hatte der dänische Regisseur Lars von Trier mit Nazi-Äußerungen irritiert.

19.05.: Die EU-Kulturminister bestimmen Pilsen in Tschechien und Mons in Belgien zu Kulturhauptstädten des Jahres 2015.

25.06.: Fünf deutsche Buchenwälder und eine von Walter Gropius entworfene Schuhleistenfabrik bei Hannover werden als Unesco-Welterbe ausgezeichnet. Zwei Tage später folgt der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer.

16.06.: Der Eichborn Verlag meldet Insolvenz an. Im Oktober übernimmt der Kölner Verlag Bastei Lübbe das literarisch ambitionierte Frankfurter Haus.

06.07.: Auf der Flucht vor den Behörden seines Heimatlandes kommt der chinesische Schriftsteller und Regimekritiker Liao Yiwu im deutschen Exil an. Im November erhält er den nach Hitler-Gegnern benannten Geschwister-Scholl-Preis.

10.07.: Der Ingeborg-Bachmann-Literaturpreis 2011 geht an die österreichische Autorin Maja Haderlap. Mit dem poetischen Text „Im Kessel“ aus ihrem Roman „Engel des Vergessens“ gewinnt sie den Lese-Wettbewerb in Klagenfurt.

13.07. : Der schwäbische Milliardär Reinhold Würth hat die sogenannte Darmstädter Madonna von Hans Holbein dem Jüngeren gekauft. Sie ist eines der bedeutendsten Gemälde der Renaissance aus dem 16. Jahrhundert. Der Preis wird auf bis zu 60 Millionen Euro geschätzt.

20.07.: In einer Grotte im oberfränkischen Kreis Bamberg haben Archäologen bis zu 12 000 Jahre alte Wandverzierungen aus der Steinzeit gefunden. Auf der Schwäbischen Alb bei Schelklingen hatten Wissenschaftler im Mai eine 35 000 Jahre alte Venus-Figur entdeckt.

27.07.: Deutschland gibt die Sphinx von Hattuscha an die Türkei zurück. Die über 3000 Jahre alte Löwenfigur aus dem Hethiter-Reich im heutigen Anatolien war 1915 zur Restaurierung nach Berlin gebracht worden.

10.09.: Für „Faust“, eine Verfilmung der Goethe-Tragödie, erhält der russische Regisseur Alexander Sokurow den Goldenen Löwen der Festspiele von Venedig. Der deutschstämmige Michael Fassbender wird für seine Rolle in dem Streifen „Shame“ als bester Darsteller geehrt.

06.10.: Der Nobelpreis für Literatur geht an den schwedischen Lyriker Tomas Tranströmer. In seinen Gedichten und Sprachbildern habe er dem Leser „neue Wege zum Wirklichen“ gewiesen, urteilt die Jury.

10.10.: Eugen Runge gewinnt mit „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ den Deutschen Buchpreis. Sein Debüt-Roman spiegelt ostdeutsche Geschichte in einer Familiensaga.

16.10.: Zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse erhält der algerische Erzähler Boualem Sansal den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Mit dem Preis will der Börsenverein des Buchhandels ein Zeichen für die Demokratiebewegung in Nordafrika setzen.

19.10.: Die britische Schauspielerin Judi Dench und der US-Videokünstler Bill Viola nehmen in Tokio den Praemium Imperiale des japanischen Kaiserhauses entgegen. Die Auszeichnung gilt als eine Art „Nobelpreis der Künste“.

27.10.: Das Landgericht Köln verurteilt einen Kunstfälscher und seine Komplizen zu mehrjährigen Haftstrafen. Sie hatten mit nachgemachten Meisterwerken bekannter Maler Millionenbeträge ergaunert.

02.11.: Der Schriftsteller Alexis Jenni erhält für seinen Erstlingsroman „L’Art francais de la guerre“ (Die französische Kriegskunst) den renommierten französischen Literaturpreis Prix Goncourt.

04.11.: Im Streit mit der Stadt über explodierende Kosten und Verzögerungen beim Bau des Hamburger Konzerthauses Elbphilharmonie stoppt der Baukonzern Hochtief die Arbeiten weitgehend.

08.11.: In Berlin wird ein „Denkzeichen“ zu Ehren des Hitler-Attentäters Georg Elser eingeweiht. Initiator ist der Schriftsteller Rolf Hochhuth.

03.12.: Das Endzeitdrama „Melancholia“ des dänischen Regisseurs Lars von Trier wird in Berlin dreifach mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet – bester Film, beste Kamera, bestes Design.

(dpa)