Hamburg. Romantik in der Liebe war vorgestern. Heute hat Mann keine Zeit, auf den Zufall zu warten. Er nimmt die Sache selbst in die Hand - beim Speed-Dating. Da kommt er mit Frau im Fünf-Minuten-Takt zur Sache. Falls Speed-Dating älteren Theaterbesuchern entgangen sein sollte: Die spritzige Single-Satire "Shoppen" in der Komödie Winderhude setzt sie unterhaltsam ins Bild. Nach Ralf Westhoffs gleichnamigem Film hat Katja Wolff mit einem glänzend besetzten, flott und komisch agierenden Ensemble Jürgen Popigs Bühnenfassung des Dating-Reigens inszeniert. Ihr "Würfelspiel" um Sex oder Liebe bringt frischen Wind in den Boulevard-Muff.
Fünf Paare sitzen sich auf den Glitzerkuben in Cary Gaylers cooler Lounge gegenüber. Andrea Lüdkes attraktive Susanne zofft sich sofort mit dem Studenten Jens (Tobias Schulze). Er nennt sie Landpomeranze, sie ihn Ökospinner. "Klappt nicht mit uns", stellen auch der Latino-Macho (Daniel Montoya) und die kesse Veganerin Katharina (sehr attraktiv: Magdalena Steinlein) fest. Sie hatte sich schon zu Beginn als Nacktschläferin geoutet, für eine Schrecksekunde im Saal gesorgt und kess gefragt: "Noch mal?" Mit dem kernigen Holzhändler vom Dorf (Robert Frank) kommt sie voll auf ihre Kosten.
In drei Etappen lernt der Zuschauer die Frauen und Männer auf der Suche nach dem One-Night-Stand oder der großen Liebe kennen. Er verfolgt die pointierten Rededuelle und erlebt mit den Paaren nach der Pause komische Missverständnisse, unverhofftes Glück und herbe Enttäuschungen. Wie die unberechenbare Liebe so spielt.
Shoppen bis 15.1. 2012, Komödie Winterhuder Fährhaus, Karten unter T. 48 06 80 80