The Wombats heizten der Großen Freiheit ein. Ihr ehrlicher, furioser Brit-Rock begeisterte. Das Liverpooler Trio weiß, wie es geht.

Hamburg. Er steht auf der Bühne und schreit sein Publikum an: "Let’s go apeshit!“ Eine korrekte Übersetzung dieser Phrase verbietet sich. Aber es lässt sich erahnen, was Mathew Murphy von der knackevollen Großen Freiheit 36 erwartet. Sie sollten sich doch gefälligst bewegen, seine Fans. "Technofan“ folgt. Und das Volk gehorcht. Eskalation vor der Bühne. Diese drei Liverpooler Jungs wissen, wie es geht.

The Wombats verneinen ihre Herkunft nicht. Sie spielen ehrlichen Brit-Rock, der manchmal radiotauglich, manchmal schlicht furios und immer bedingungslos voller Kraft ist. Schon die ersten Klänge des Openers "Perfect disease“ animieren noch den größten Bewegungsmuffel. Das Trio schleudert seine Energie von der Bühne. Und unten stehen die Menschen und fangen sie mit weiten Armen begeistert auf.

Spätestens nach den älteren Songs "Kill the Director“ und "Lost in the Post“ dampft die Luft bei gefühlten 1000 Grad. Jetzt nicht aufgeben. Da geht noch mehr. Und es geht noch mehr. Bassist Tord Øverland Knudsen holt alles aus sich raus. Wie er so über die Bühne zappelt, wird man den Gedanken nicht los, dieser Mann müsse doch mindestens einen Halbmarathon absolvieren. In seiner Unbändigkeit ist er Sinnbild der Musik dieser Liverpooler Kombo.

Als die Band kurz von der Bühne verschwindet, schallt ihnen in Sekundenbruchteilen der Wunsch nach mehr nach. Sie lassen sich nicht lange bitten. Immerhin fehlt doch noch einer, ist der Konsens. Ein Song. Der Song. Der Song, mit dem es das Trio zu Ruhm gebracht hat: "Let’s Dance to Joy Division“. Spätestens jetzt ist es um das Publikum geschehen. Der Wahnsinn springt von Schulter zu Schulter, sprengt die letzten Grenzen.

Dann ist es vorbei. "Affengeil“ stöhnt der klitschnasse Nebenmann. Mathew Murphy wird’s freuen.