Die Geschichte von Jim, Lukas und Lokomotive Emma ist kein klassisches Weihnachtsmärchen, aber kindgerechtes Theater mit hohem Spaßfaktor.

Hamburg. Weihnachtsmärchen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. "Hänsel und Gretel"? "Aschenputtel"? Das war einmal, Tempi passati. Heutzutage sind es "Peter Pan", "Alice im Wunderland" oder - wie am Sonnabend im St.-Pauli-Theater - "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", die in der Vorweihnachtszeit auf den Theaterbühnen regieren. Und das machen sie souverän und so schwung- wie fantasievoll.

Michael Endes Kinderbuchklassiker von 1960 um den kleinen schwarzen Jim und seinen väterlichen Freund Lukas - berühmt geworden auch durch die Augsburger Puppenkiste - ist in der Regie von Dagmar Leding zu einem bunten Kinderspaß geworden. Als König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte beschließt, dass Lummerland, die Insel mit den zwei Bergen, zu klein geworden ist für ihn, für Lukas und Jim, für Emma, der Lokomotive, für Frau Waas und Herrn Ärmel, dem Fotograf, da brechen Lukas, Jim und Emma auf in die Ferne. Mit Emma fahren sie über das Meer - und landen in China, wo der Kaiser um seine entführte Tochter, Prinzessin Li Si, trauert. Sie wird gefangen gehalten in der Stadt der tausend Drachen. Jim Knopf und Lukas machen sich auf den Weg, um die kleine Prinzessin aus den Klauen des schrecklichen Drachen Frau Mahlzahn zu befreien.

Es ist eine rundum gelungene, kindergerechte Inszenierung im St.-Pauli-Theater - mit schönen Bildern, vielen originellen Ideen, tollen Kostümen (Bühne und Kostüme: Erika Landertinger) und ganz viel Musik (Volker Schwanke). Und einem temporeich und komisch aufspielenden Ensemble. Wahrlich kein klassisches Weihnachtsmärchen, aber Kindertheater mit hohem Spaßfaktor. (Volker Albers)

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, St.-Pauli-Theater, weitere Aufführungen ab 26.11., Karten unter T. 040/47110666