Kirsten Baumann hört als Alleinvorstand der Stiftung Ende des Jahres auf. Sie begründet ihre Entscheidung mit den Plänen der Kulturbehörde.
Hamburg. Die Krise der Stiftung Historische Museen spitzt sich zu: Kirsten Baumann wird ihr Amt als Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg zum Jahresende niederlegen. Das gab sie heute auf einer Mitarbeiter-Versammlung im Museum für Hamburgische Geschichte bekannt. Ihre Funktion als Direktorin des Museums der Arbeit bleibe jedoch davon unberührt. Als Grund für die Entscheidung nannte die 48 Jahre alte Historikerin und Kunsthistorikerin den von der SPD-Fraktion eingereichten und von der Kulturbehörde begrüßten Antrag zur „Fortentwicklung der Stiftung Historische Museen Hamburg“. Er sieht eine Herauslösung des Helms-Museum und des Bergedorfer Schlosses sowie de Rieckhauses aus der Stiftung vor, die dann nur noch aus dem Museum für Hamburgische Geschichte, dem Altonaer Museum und dem Museum der Arbeit bestünde.
Das widerspricht dem Konzept zur Weiterentwicklung der Stiftung Historische Museen, das Kirsten Baumann im Auftrag der Kulturbehörde erarbeitet hatte und das erst am Dienstag letzter Woche im Kulturausschuss der Bürgerschaft beraten worden war. Bei dieser Sitzung hatte sich auch Kultursenatorin Barbara Kisseler dafür ausgesprochen, die Stiftung mit ihren vier Haupthäusern zu erhalten. Völlig überraschend machte sich die Kulturbehörde nur zwei Tage später den Antrag der SPD-Fraktion zu Eigen. Die Herauslösung einzelner Standorte aus dem Verbund hält Baumann aus inhaltlicher, organisatorischer und finanzieller Sicht nicht für sinnvoll. „Diese Herauslösung ist in meinen Augen der Anfang vom Ende der Stiftung Historische Museen Hamburg. Wenn der Antrag in dieser Form beschlossen wird, wäre die Konsequent die sofortige Auflösung der Stiftung; dies war möglicherweise von vornherein das Ziel der SPD.“