Die Stiftung Schloss Neuhardenberg zeigt ihre Erfolgsausstellung über Udo Lindenberg ein zweites Mal. Zur Eröffnung wird der Sänger erwartet

Neuhardenberg/Berlin. Seine Suite im Hamburger Hotel Atlantic wird derzeit umgebaut. Da passt es recht gut, dass einige private Stücke von Rocker Udo Lindenberg nun in Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) Asyl bekommen. Ein Buddha und eine Hermann- Hesse-Figur, die sonst neben seinem Bett stehen, sind samt Nachttisch in die Ausstellungshalle von Schloss Neuhardenberg umgezogen. Sie waren bereits von April bis Juni dieses Jahres, zusammen mit mehr als 400 weiteren Exponaten zum Leben und künstlerischen Schaffen des Sängers, im Schloss zu sehen.

Vom 27. August an legt die Stiftung Schloss Neuhardenberg die komplette Ausstellung „UDO“ ein zweites Mal auf - quasi als „Lückenfüller“, weil eine geplante Herbst-Ausstellung über sowjetische Zwangsarbeiterlager verschoben werden musste. Der Partner in Moskau habe bürokratische Schwierigkeiten gehabt, begründet Jörg Kronsbein, der Sprecher der Neuhardenberg-Stiftung, die Entscheidung. Die verschobene Schau soll nun 2012 zu sehen sein.

Die mit über 8000 Besuchern „außerordentlich gute Resonanz“ auf die „UDO“-Ausstellung habe die Stiftung zur Wiederaufnahme bewogen, heißt es. Der Großteil der Exponate lagerte noch im Schloss, der Rest ist inzwischen wieder eingetroffen. Erleben können solle man mit der Schau das „Gesamtkunstwerk Udo Lindenberg“, kündigt die Stiftung an. Zu sehen sind die legendäre Lederjacke, die er Erich Honecker schenkte, aber auch jede Menge Fotos, Texte, Tonträger, Skizzen und Manuskripte, mit denen der Werdegang Lindenbergs („Sonderzug nach Pankow“) nachgezeichnet werden soll.

Lindenberg selbst wird am Sonnabend in Neuhardenberg an einer Diskussionsrunde mit dem Schriftsteller Thomas Brussig teilnehmen. Der Altrocker war zuletzt wiederholt Gast in Neuhardenberg. Im Herbst 2010 gab er dort ein Konzert in Erinnerung an den Fall der Mauer. Parallel dazu gab es eine Ausstellung mit Gemälden und Zeitdokumenten aus der Sammlung des Künstlers. Auch für das kommende Jahr plane die Stiftung ein gemeinsames Projekt, kündigt Kronsbein an. Die aktuelle Schau ist bis zum 20. November geöffnet.