Das Abendblatt verlost 500-mal zwei Karten für eine Besichtigung der Elbphilharmonie - und stellt Menschen vor, die dort arbeiten.
Hamburg. Frühestens 2014 wird mit der Fertigstellung der Elbphilharmonie gerechnet. Musik gibt es rund um das große neue Konzerthaus aber schon jetzt. Am 17. und 18. September findet auf dem Vorplatz des Neubaus zum ersten Mal das Elbphilharmonie Open Air statt. Neben Livemusik werden auch Baustellenbesichtigungen angeboten. Die Karten dafür sind allerdings nicht im freien Handel, sondern nur über ein Gewinnspiel erhältlich. Das Abendblatt verlost 500-mal zwei Tickets. Und bei der Besichtigung könnten Sie diesen drei Menschen begegnen:
Derzeit bestimmt Oliver Greifenberger, welche Musik in der Elbphilharmonie läuft: Heavy Metal. "Das ist zur Abwechslung mal was Ruhiges", sagt der 43-Jährige, als ihn ein Kollege auf die Rockballade anspricht, die kratzig aus den kleinen Boxen schallt. Greifenberger bedient im Auftrag eines Sicherheitsdienstes einen der Aufzüge des Neubaus. In einem Hotel würde man ihn wohl als "Liftboy" bezeichnen. Die Arbeit auf der Baustelle sei ähnlich: Er müsse schauen, dass nicht zu viele Personen im Aufzug seien. Denn der etwa toilettenkabinengroße Kasten ist sehr gefragt. "Es gibt nie Stillstand, immer will irgendwer irgendwohin", sagt Greifenberger. Und schließlich bietet er auch den perfekten Service: Bauarbeiter, die kein Deutsch sprechen, können einfach in ihrer Muttersprache angeben, in welche Etage sie wollen.
+++ Erneut droht die Steigerung der Baukosten +++
Egal, ob Rumänisch, Polnisch, Serbisch, Russisch oder Türkisch - Zahlen beherrscht Greifenberger in allen Sprachen und drückt dann den Knopf für das entsprechende Stockwerk.
Nur positive Worte für die Jungs von der Baustelle findet Angela Reincke. Die Dame, die ihr Alter nur mit "Ende 40" angeben will, arbeitet in der Logistik und ist damit dafür verantwortlich, dass alle Materialen und Arbeiter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Sie ist eine der wenigen Frauen, die auf der Baustelle arbeiten. Probleme mit den Kerlen vom Bau hat sie aber nicht. "Da interessiert niemanden, ob man die Bluse schon häufiger anhatte, und ob man schön geschminkt ist." Derart "nervige Gespräche" kenne sie noch aus Zeiten, als sie nur mit Frauen zusammengearbeitet habe. "Die Jungs hier sind alle sehr nett, höflich und hilfsbereit."
Und da ist noch eine andere Sache, die Reincke die Arbeit auf der Elbphilharmonie-Baustelle so angenehm macht: "Es gibt hier eine eigene Toilette für Frauen." Denn das habe sie bisher noch auf keiner der Großbaustellen gehabt, auf denen sie seit 1999 tätig war.
Kräne, Betonwände und Bauhelme haben es der blonden Frau angetan. "Es ist einfach ein tolles Gefühl, ein Gebäude von Anfang an zu begleiten und zu sehen, wie es fertig wird", sagt sie. Oft fährt sie mit ihrem Mann durch Städte und zeigt dann auf die Bauwerke, an denen sie beteiligt war. Oder aber sie erzählt beim Abendessen über die architektonischen oder baulichen Besonderheiten des Tages. Ihren Mann langweilt das nicht. Schließlich ist er selbst Polier, und die beiden haben sich - wie sollte es anders sein - auf einer Baustelle kennengelernt.
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Auch Miroslav Kolodziejczyk, 34, will eines Tages mit seiner Familie vor der fertigen Elbphilharmonie stehen und sagen: "Schaut, daran habe ich mitgebaut." Bis dahin muss der Pole aber noch viele Wochenenden nach Hause pendeln, um seine Frau und seine beiden Töchter zu sehen - und um von seiner Arbeit zu erzählen. "Das ist eine sehr besondere Baustelle", sagt der Betonbauer. Wegen der komplizierten Architektur müssten Arbeitsschritte, die eigentlich Routine seien, oft anders durchgeführt werden. "Da muss man eben umdenken."
Dafür hat Kolodziejczyk den Job mit einer der schönsten Aussichten über Hamburg. Gut gesichert ist er derzeit bei jeder Witterung auf 75 Metern Höhe unterwegs, um das Dach des Konzerthauses fertigzustellen. "Der Blick in Richtung Innenstadt ist am schönsten", sagt er. Aber mit der Zeit werde selbst der leider fast schon alltäglich. Bestimmt aber nicht für die Besucher, die sich bei einer Besichtigung ein ganz eigenes Bild von Hamburgs neuem Wahrzeichen machen können.
Und so läuft das Gewinnspiel: 500-mal zwei Tickets für die Baustellenbesichtigung verlost das Abendblatt. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an abendblatt@elbphilharmonie.de ; Einsendeschluss ist der 28. August.
Das Programm des Elbphilharmonie Open Air