Die Todesursache ist weiter unklar, weitere Tests seien nötig. Erst in zwei bis vier Wochen bekommen Fans von Amy Winehouse Klarheit.

London. Nach der Obduktion der Leiche von Soulsängerin Amy Winehouse bleibt die Todesursache unbekannt. Die Londoner Polizei teilte am Montag mit, es seien weitere toxikologische Tests notwendig. Mit Ergebnissen sei in zwei bis vier Wochen zu rechnen.

Am Montag hat sich erstmals der Vater der verstorbenen Popsängerin Amy Winehouse geäußert und sich für die öffentliche Anteilnahme nach dem Tod seiner Tochter bedankt. Mitch Winehouse begrüßte vor dem Haus der Sängerin im Norden Londons Trauernde, die Blumen und handschriftliche Botschaften ablegten. Er dankte auch den Fotografen und Kameraleuten, die über den Todesfall berichteten. „Das bedeutet meiner Familie so viel“, sagte Mitch Winehouse. Die Familie hatte am Sonntag erklärt, Amys Tod habe "ein klaffendes Loch“ gerissen.

Für die begabte Künstlerin war es offenbar ein einsamer Abschied vom Leben. Amy Winehouse sei "alleine in ihrem Bett gestorben", sagte ihr Sprecher Chris Goodman in mehreren Medienberichten. Demnach habe die Soul-Sängerin den letzten Abend ihres Lebens mit einem Leibwächter vor dem Fernseher verbracht. Der habe sie am nächsten Tag gefunden. „Sie hatte gesagt, sie wolle schlafen und ging in ihr Schlafzimmer – und als er sie wecken wollte, merkte er, dass sie nicht mehr atmete“, sagte Goodman. Der Mann habe gleich den Notarzt gerufen. Zu Spekulationen über eine Überdosis Drogen oder Alkohol und über möglicherweise verschmutzte Drogen wollte sich die Polizei nicht äußern. Eine Autopsie sollte am Montagnachmittag gemacht werden. Ergebnisse sollten erst am Dienstag bekanntgegeben werden.

Die seit Jahren mit Alkohol- und Drogenproblemen kämpfende Sängerin war am Sonnabend im Alter von 27 Jahren in ihrer Wohnung im Norden Londons gestorben. Am Wohnhaus der Sängerin versammelten sich auch am Montag wieder zahlreiche Fans und legten Blumen und Bilder nieder. Einige legten auch Schnapsfläschchen und Zigaretten neben das Bild von Winehouse.

Ihr Tod lässt wie sooft auch die Kassen klingeln. Das fünf Jahre alte Erfolgsalbum von Amy Winehouse "Back to Black“ schoss am Montag an die Spitze der iTunes-Charts in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Mit dem 2006 erschienenen Album gelang Winehouse der große musikalische Durchbruch. Die Platte gewann mehrere Grammys. Auch die Singles "Back to Black“ und "Rehab“ platzierten sich jetzt wieder in den Charts.

Lesen Sie dazu den Nachruf von Abendblatt-Redakteur Thomas André


Amy Winehouse, die Königin der Nacht

Mit Material von dpa und dapd