Gerade erst wurde der “Stern“ zum Lead Magazin des Jahres gekürt. Kurze Zeit später erschienen auf dem Titel Bilder aus der Zweitverwertung.
Sie sind ja wirklich zu drollig, die lieben Kleinen: Ein Junge matscht hingebungsvoll im Spinat, ein anderer zieht sich das zuvor zerrupfte Plattencover des Beatles-Albums "Sergeant Pepper's Loneley Hearts Club Band" seiner Eltern über den Kopf, und ein Mädchen weidet sorgfältig einen Teddy aus. "... Und wir lieben sie trotzdem" titelt der " Stern " dazu in seiner aktuellen Ausgabe. Eine Geschichte über Kinder als Nervensägen lässt sich einfach nicht besser bebildern.
Das Problem dabei ist nur, dass diese Fotos aufmerksamen Lesern bekannt vorkommen. Sie erschienen bereits - ebenso wie drei weitere Bilder derselben "Stern"-Fotostrecke - am 25. Februar 2010 im "Zeit-Magazin". Dessen Redaktion hatte die die Fotos der Horror-Kids gemeinsam mit dem Fotografen Christian Grund für seinen "Elternknigge" inszeniert. Dass ein renommierter Titel wie der "Stern" die Bilder eines Wettbewerbers nach so kurzer Zeit der Zweitverwertung zuführt, geschieht nicht alle Tage. Liegt das daran, dass die Illustrierte schon geraume Zeit keinen Artdirector mehr hat? Nein, sagt ein Verlagssprecher. Es habe sich bei den Bildern einfach um das beste verfügbare Fotomaterial gehandelt. Kein Wunder: Es kommt ja auch von einem Blatt, das gerade erst bei den Lead Awards zum Lead Magazin des Jahres gekürt wurde. Diesen Titel wird der "Stern" so schnell wohl nicht erringen.
ZDFneo plant offenbar eine wöchentliche Show mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf . Die Produktion der Show, für die strandgutmedia - die Produktionsgesellschaft der beiden Entertainer - und Endemol verantwortlich zeichnen sollen, dürfte in Kürze anlaufen. Sie soll ähnlich anarchisch sein wie "MTV Home", die Sendung des Duos, die im März eingestellt wurde. Seit 11. Juni moderieren Winterscheidt und Heufer-Umlauf bei ProSieben die Sonnabendabendshow "17 Meter".
Die Aussichten der Nachrichtenagentur dapd , dass die EU-Kommission aufgrund ihrer Beschwerde wegen angeblich unerlaubter Subventionen des Wettbewerbers AFP ein förmliches Verfahren gegen Frankreich einleitet, sind wohl gar nicht so schlecht. Auf der Internet-Site eines AFP-Betriebsrats ist ein Schreiben von AFP-Chef Emmanuel Hoog vom 1. Juni an seine Mitarbeiter nachzulesen. Darin bezeichnet Hoog Kosten, die staatlichen Stellen durch AFP-Abonnements entstehen, als "Camouflage". Tatsächlich dürfte es sich bei den Zahlungen, die AFP vom Staat für Abonnements bekommt, im Wesentlichen um Subventionen handeln. Die Frage, ob der Brief Hoogs authentisch ist, ließ AFP bis Redaktionsschluss unbeantwortet. In deutschen Medienkreisen herrscht aber an der Echtheit des Schreibens, das ursprünglich wohl über das AFP-Intranet verbreitet wurde, kein Zweifel. Auch die EU-Kommission soll Kenntnis von dem Schreiben haben.