Die abwechslungsreiche Dokumentation “All you need is Klaus“ verliert sich zu sehr im Anekdotischen.
Im Wissensquiz "Trivial Pursuit" gibt es die Frage: Wie heißt der Sänger , der im Hintergrund von Carly Simons "You're so vain" zu hören ist? Mick Jagger, richtig. Die viel schwierigere Frage zu diesem Hit aber ist: Von wem stammt das schwurbelige Bass-Intro? Wer den Film "All you need is Klaus" gesehen hat, kennt die Antwort: von Klaus Voormann.
Der Bassist und Grafiker ist vermutlich vor allem Beatles-Fans ein Begriff. Er befreundete sich schon 1960 mit den Musikern aus Liverpool, als sie in Hamburg erste Bühnenerfahrungen sammelten. Voormann schuf das legendäre Album-Cover für "Revolver", spielte bei einigen ihrer Titel mit, fuhr mit ihnen in den Urlaub.
Dieser Film ist eine Reise in die Vergangenheit des bescheiden und freundlich auftretenden Mannes, der seine ersten Schritte als Grafiker für den Verlag Axel Springer machte und mehrere Ausgaben der Zeitschrift "Kristall" illustrierte. Als Musiker blieb er bis zu dessen Tod ein enger Freund von George Harrison, spielte in der Plastic Ono Band neben John Lennon und Eric Clapton. In Manfred Mann's Earth Band zupfte er den Bass, aber auch für Harry Nilsson, Randy Newman und Phil Spector.
Der Film begleitet den heute 73-Jährigen zu einer Session mit Freunden wie Ringo Starr, Joe Walsh und Jim Kelter. Und er besucht alte Freunde wie Carly Simon in ihrem Haus auf Martha's Vineyard, wo sie zusammen noch einmal "You're so vain" anstimmen.
Der Film von Jörg Bundschuh, der meist als Produzent arbeitet, war wohl als Begleitprodukt zu Voormanns Album "A Sideman's Story" gedacht. Die Dokumentation ist abwechslungsreich, verliert sich aber zu oft im Anekdotischen. Letztlich bleibt sie eine unkritische musikalische Zeitreise.
Bewertung: annehmbar
All You Need is Klaus D 2011; 90 Min., o. A., R: Jörg Bundschuh, D: Klaus Voormannn, Paul McCartney, Twiggy, Ringo Starr, täglich im 3001; www.klausvoormann-film.de