Für ihre Zusammenarbeit werden Regisseur und Produzent am 1. Oktober geehrt. “Halt auf freier Strecke“ feiert beim Filmfest Deutschlandpremiere.

Hamburg. Der deutsche Regisseur Andreas Dresen und sein langjähriger Produzent Peter Rommel erhalten am 1. Oktober 2011 beim 19. Filmfest Hamburg den Douglas-Sirk-Preis. Die Auszeichnung wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit, die sich durch ihre Arbeit um die Filmkultur verdient gemacht hat, verliehen.

„Erstmals bei Filmfest Hamburg haben wir uns für deutsche Preisträger entschieden und für ein Preisträger-Paar. Wir wollen damit die herausragende und fortwährende Partnerschaft zwischen Regisseur Dresen und Produzent Rommel hervorheben und belohnen. Ihre Zusammenarbeit ist eine bemerkenswerte Ausnahme in Deutschland. Die Filme von Dresen und Rommel sind von einer tiefen Menschlichkeit geprägt. Das macht sie zu einem kreativen Paar, das keine Angst hat, große und existenzielle Themen anzugehen“, erklärte Festivalleiter Albert Wiederspiel seine Entscheidung.

+++ Lesen Sie hier das Interview mit Andreas Dresen zu seinem Film "Halt auf freier Strecke" +++

Anlässlich der Preisverleihung zeigt Filmfest Hamburg den neuesten Film von Dresen und Rommel „Halt auf freier Strecke“ als Deutschlandpremiere. Er wurde bereits bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Hauptpreis in der Nebenreihe „Un certain regard“ ausgezeichnet.

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Erfolg am Meer

Er hat mal wieder am Meer gesessen. Dort im Urlaub ereilte Andreas Dresen die gute Nachricht aus Frankreich: Er solle schnell zurückkommen nach Cannes, er habe für sein Drama "Halt auf freier Strecke" um einen krebskranken Familienvater einen Preis gewonnen. Er hatte nicht damit gerechnet. Der Filmemacher ("Sommer vorm Balkon") ist unglamourös und meilenweit von skandalträchtigen Selbstinszenierungen entfernt.

Dresen, 47, Sohn eines Regisseurs und einer Schauspielerin, war vor drei Jahren "geschockt", als er erstmals beim Filmfest an der Cote d'Azur war. Es war ihm dort zu grell, "zu marktschreierisch". Aber "Wolke 9", sein Film über Sex im Alter, gewann damals einen Preis. Jetzt durfte Dresen, der rote Teppiche "affig" findet, sich dort wieder feiern lassen. Zu solchen Gelegenheiten nimmt der Biertrinker auch mal ein Glas Champagner - Hauptsache, es perlt.

In seinem Film "Whisky mit Wodka" sitzen zwei Menschen zusammen und blicken aufs Meer. Dahin will jetzt auch Dresen zurück, denn für den in Schwerin aufgewachsenen Film- und Theaterregisseur war der Strand immer ein guter Ort: "Man denkt dort daran, dass man ganz anders leben könnte. Man kann auf den Horizont blicken, eine Linie, die einem im Alltag oft verstellt ist." Wer es schafft, diesen Horizont wieder sichtbar zu machen, hat solche Preise verdient.(vob)

Info:

19. Filmfest Hamburg: 29. September bis 8. Oktober 2011 im Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage, 3001 und im B-Movie

> Die Deutschlandpremiere von „Halt auf freier Strecke “ mit der Verleihung des Douglas-Sirk- Preises an Andreas Dresen und Peter Rommel findet am 1. Oktober 2011 um 19 Uhr im CinemaxX Dammtor statt.