In der Reihe “50 Jahre bemannte Raumfahrt“ zeigt das Metropolis die Dokumentation Space Tourists von Christian Frei

Metropolis. Früher einmal war der Wissenschaftsautor Hans-Arthur Marsiske, Jahrgang 1955, Filmkritiker. Doch seitdem hat sich sein Interesse verschoben - in die Weite des Weltalls. "Heimat Weltall. Wohin soll die Raumfahrt führen?" heißt das Buch, das er 2005 veröffentlichte und in dem er Szenarien der Besiedelung des Mars oder des Baus von Hotels im All entwarf.

Nun müssen sich Film und Raumfahrt nicht ausschließen, im Gegenteil. Anlässlich des 50. Jahrestags von Juri Gagarins Erdumrundung am 12. April 1961 hat Marsiske im Metropolis die kleine Reihe "50 Jahre bemannte Raumfahrt" kuratiert, zu der auch Christian Freis Dokumentarfilm "Space Tourists" zählt. In dem geht es, genau, um Touristen, die ins Weltall fliegen. So wie die iranischstämmige Amerikanerin Anousheh Ansari, die für 20 Millionen Dollar eine Fahrkarte zur Internationalen Raumstation ISS buchte.

"Der Traum, dass ganz normale Menschen unseren Planeten für Ferien, also nur so zum Spaß, verlassen können, wurde auf eine Art Realität, die ganz anders aussieht, als man sich den Weltraumtourismus vorgestellt hat", sagt der Regisseur. Das Kuriose: Ohne den Obolus der Touristen wäre der Flug gar nicht mehr bezahlbar. Die Raumfahrt gehorcht mittlerweile auch in Russland marktwirtschaftlichen Prinzipien.

Vom All auf die Erde: Filmemacher Frei, 1959 in der Schweiz geboren und durch die Doku "War Photographer" bekannt geworden, klärt auch die Frage, was bei Raumflügen mit den abgebrannten Raketenstufen passiert. Bei den Russen fallen sie im Wortsinn direkt vom Himmel - mitten in die kasachische Steppe. Dort warten bereits Männer, die die begehrten sogenannten Rüben auseinandernehmen und anschließend mit beängstigend großen Trucks nach China karren. Zu Verkaufszwecken. Das weiß kaum jemand. Und mit einem Mal beschleicht den Zuschauer das Gefühl, dass es hier unten auf der Erde genauso unerforschte Flecken gibt wie im Weltall.

Space Tourists Di 26.4., 19.00, Mi 27.4., 17.00, Metropolis (U/S Hbf.), Steindamm 52/54, T. 34 23 53; www.metropoliskino.de