Die Guano Apes haben sich nach ihrer Wiedervereinigung auf dem Comeback-Album “Bel Air“ neu ausgerichtet: mehr Glanz, weniger Härte.
Wer vor sechs Jahren bei den Guano Apes im CCH die vergiftete Atmosphäre auf der Bühne erleben musste, der wusste: Es war an der Zeit, getrennte Wege zu gehen. Aber die Zeit heilt so manche Wunden, und nachdem sich Sandra Nasic, Henning Rümenapp, Dennis Poschwatt und Stefan Ude 2009 auf einigen Festivals wieder annäherten, gibt es jetzt das entsprechende Comeback-Album "Bel Air".
Ihre auf drei erfolgreichen Vorgänger-Platten gepflegten Markenzeichen hat die 1990 in Göttingen gegründete Band weitgehend zu den Akten gelegt. Prägten einst patzige Crossover-Rocker Marke "Open Your Eyes" das Bild, so wird der Horizont auf "Bel Air" erweitert. Klingelnde Wave-Gitarren ("This Time"), hastig tanzbare 80er-Beats ("Sunday Lover") und breit ausgelegte Keyboard- und Effektteppiche folgen den Spuren des Zeitgeists. Auch Sängerin Sandra Nasic lässt es abgesehen von rasanteren Songs wie "She's A Killer", "Trust" oder "Tiger" auffällig weniger kratzbürstig angehen als früher. An sich ist "Bel Air" ein rund geschliffenes, in sich meist stimmiges Rockalbum. Aber ob Fans von einst jetzt zum Planeten der Affen zurückkehren werden, steht noch in den Sternen.
Guano Apes: "Bel Air" (Columbia) ab 1.4. erhältlich, www.guanoapes.org