Bei der diesjährigen Echo-Verleihung in Berlin feierte die Musikbranche ihre Stars: Lena, Unheilig und Take That konnten Preise abräumen.

Berlin. Es war das alljährliche Selbstbestätigungsritual der Musikbranche: wie gewohnt laut, bunt, und voller Glamour. Im Berliner Blitzlichtgewitter feierte die Show- und Musikbranche ihre Helden und verteilte die begehrte deutsche Auszeichnung: den Echo. Nicht nur Grand-Prix-Siegerin Lena konnte die Trophäe mit nach Hause nehmen, auch die Band Unheilig, sowie der Geiger David Garrett sind am Donnerstagabend ausgezeichnet worden. Auch internationale Stars räumten ab. Als Preisträger verliessen etwa die jüngst wieder vereinigte Boygroup Take That, die schottische Sängerin Amy Macdonald und das englische Duo Hurts die Veranstaltung. Sie alle nahmen den Preis der Deutschen Phono-Akademie entgegen. Für ihr Lebenswerk wurde die Sängerin und Produzentin Annette Humpe (Ideal, Ich+Ich) geehrt.

Zur 20. Ausgabe der Echo-Preise waren zahlreiche Popstars zu den Messenhallen unter dem Funkturm gekommen, darunter Herbert Grönemeyer und Peter Maffay. Das Erste Programm sendete die Gala live, die Show moderierte temperamentvoll Ina Müller. Die Moderatorin, selber als Sängerin für einen Preis nominiert, sparte nicht an Witzen, Anspielungen und verhakte sich in einen schlüpfrigen Dialog mit Robbie Williams. Mit Auftritten von Herbert Grönemeyer, Take That und Bruno Mars bot die Gala ein musikalisch hochkarätiges Programm.

Preise gingen auch an das Duo Ich + Ich als beste Gruppe national Rock/Pop und die Amigos in der Sparte volkstümliche Musik.Insgesamt wurden Preise in 25 Kategorien verliehen. Lena („Satellite“), die als Newcomerin und beste deutsche Künstlerin ausgezeichnet wurde, gehörte zusammen mit Unheilig zu den Favoriten. Unheilig wurde als beste deutsche Rockgruppe und für „Grosse Freiheit“ für das Album des Jahres ausgezeichnet. Das Duo „Die Amigos“ bekam den Preis in der Sparte Volkstümliche Musik, Andrea Berg bekam ihren sechsten Echo als beste Schlagersängerin. Sichtlich gut auflegt nahm Lena ihren Preis entgegen. „Ich höre jetzt auf, weil Euch das langweilt“, sagte sie nach einer längeren Aufzählung ihrer Freunde und Förderer. Auch wenn sie Satellite selbst nicht mehr alluzu häufig hören kann, freut sie sich natürlich über die Auszeichnung für ihren größten Hit.

Höhepunkt der Show war die Ehrung von Annette Humpe für ihr Lebenswerk – mit Ideal und ihrer Schwester Inga prägte sie wie kaum eine andere die Neue Deutsche Welle. Sie habe gezeigt, dass man der deutschen Sprache „den klebrigen Beigeschmack“ nehmen könne, wie Laudator Max Raabe lobte. „Klug, rotzfrech und warm“, sei sie. Humpe revanchierte sich mit einer Hymne auf die Hauptstadt. „Ich steh’ auf Berlin“. Zur Eröffnung erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), in seiner 20. Ausgabe habe sich der Echo als einer der wichtigsten Musikpreise etabliert. Die Pop-Branche trage ohne staatliche Subventionen und aus eigener Kraft zur Musikvielfalt in Deutschland bei. Und ganz viel Glamour. (dpa/abendblatt.de)