Eine Biografie über Roy Black brachte den Sänger und Schauspieler Urs Affolter auf die Idee zu seinem ersten Theaterstück. "Mich faszinierten die Widersprüche zwischen Sein und Schein in seinem Leben", sagt der Wahlhamburger. Der Monolog mit 15 legendären Songs des deutschen Schlagerstars ("Ganz in Weiß") feiert morgen Uraufführung am Theater Kehrwieder in der Speicherstadt.
Das Spiel zwischen Sein und Schein ist dem Bühnenkünstler vertraut. "Ich würde mich aber in einer Rolle nie verlieren, dazu habe ich mich zu gut im Griff", sagt der 52-jährige Schweizer. "Ich bin Realist, was meinen Beruf angeht." Vor 20 Jahren kam der Charakterspieler und Musical-Darsteller nach Hamburg, lebt mit Unterbrechungen in St. Georg. Er ist im Theater im Zimmer aufgetreten und im Ernst-Deutsch-Theater, war aber auch in Göttingen, Bremen, Kiel und Berlin engagiert. "Am Theater des Westens habe ich in 'Cabaret' Spaß am Singen und Musical gefunden." Seitdem spielte er den Teufel in "Black Rider", den "Mann von La Mancha", Professor Higgins in "My Fair Lady" und Zaza in "La Cage aux Folles".
Im Norden hat der gebürtige Zürcher bei allen Gipfelträumen ("Ich finde die Berge schön, muss da aber nicht hinaufkraxeln") die Liebe zur Nordsee und zu Sylt entdeckt. Dort hatte er - auf seiner Lieblingsdüne meditierend - auch die Idee zum Stück "Ganz allein - eine Nacht mit Roy Black".