Bei der Anmeldegebühr für die Berlinale soll es finanzielle Unregelmäßigkeiten gegeben haben. Es könnte um Millionen gehen.

Berlin. Heute Abend beginnt das Internationale Filmfest in Berlin, doch bevor die ersten Stars über den roten Teppich laufen, steht Berlinale-Chef Dieter Kosslick ein ganz anderes Problem ins Haus. Der Regisseur Uwe Boll („Max Schmeling“) hat angekündigt, gegen Kosslick Strafanzeige wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten beim Filmfest zu stellen. Dabei gehe es um die Anmeldegebühr für Filme und möglicherweise um Millionenbeträge, sagte Boll "Welt Online“. Ein Sprecher Bolls bestätigte am Donnerstag das Vorhaben des Regisseurs. Details werde Boll am Sonntag auf einer Pressekonferenz im Berliner Kino Babylon nennen.

Eine Anmeldegebühr wird den Angaben zufolge für jeden Film fällig, der an der Berlinale teilnehmen will. Auch Boll hatte seinen Film „Auschwitz“ angemeldet. Sein Beitrag über den Massenmord im Konzentrationslager wurde jedoch abgelehnt. Boll vermutet laut „Welt Online“ auch persönliche Gründe hinter der Ablehnung. Seiner Ansicht nach schildert sein Film als erster die Wirklichkeit im Konzentrationslager. Die meisten Filme zum Thema Holocaust konzentrierten sich auf individuelle Schicksale. „Ich zeige die Regel, den Arbeitsalltag, Töten als Arbeit“, sagte Boll.

Uwe Boll gilt als Skandalregisseur und wurde oft als "schlechtester Filmemacher der Welt" geschmäht. Bekannt ist er für seine Videospiel-Adaptionen. (dapd)

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