Der Stopp gelte so lange, bis alle Schleichwerbungsvorwürfe gegen den TV-Filmproduzenten abschließend geklärt seien.
Berlin. Nach den Schleichwerbungsvorwürfen wird das ZDF wird vorerst keine Produktionsaufträge an Oliver Berbens Firma Moovie vergeben. Das bestätigte ein Sprecher des Mainzer Senders am Donnerstag auf Anfrage. Der Stopp gelte so lange, bis alle Vorwürfe gegen den TV-Filmproduzenten abschließend geklärt seien.
Zunächst hatte in Berbens Film „Familiengeheimnisse“ am 9. Januar Schauspielerin Dennenesch Zoudé ein Parfüm mit einem Logo präsentiert, das dem realen Logo ihrer Kosmetikserie stark ähnelte. Eine Überprüfung durch die sogenannte ZDF-Clearingstelle hatte jedoch ergeben, „dass das Motiv anscheinend unbedacht und ohne kommerziellen Hintergrund zum Einsatz kam“.
Im Film „Meine Familie bringt mich um“, der für den 31. Januar im Programm vorgesehen ist, hat es laut ZDF eine „Fahrzeugbeistellung“ gegeben – das heißt, ein Autohersteller hatte der Produktion für den Dreh unentgeltlich Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Der Produzent hatte dies aber dem ZDF nicht gemeldet, wie es weiter hieß. Durch die „Fahrzeugbeistellung“ sei die Produktion um 2100 Euro entlastet worden, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag.
Der Film sei inzwischen überarbeitet worden, teilte das ZDF mit. Alle „werblichen Inszenierungen“ rund um das Auto seien entfernt worden. Das heißt für das TV-Publikum: Keine unnötigen Kameraschwenks übers Lenkrad mit dem Fahrzeugemblem oder kein langsames Vorfahren der Karosse bis exakt vor die Kameraoptik – nur die dramaturgisch wichtigen Bilder seien im Film geblieben.
Berben produziert unter anderem für das ZDF noch die Kriminalreihe „Rosa Roth“ mit seiner Mutter Iris in der Hauptrolle. Auch sie könnte vom vorläufigen Produktionsstopp betroffen sein. Vor gut fünf Jahren fiel in „Rosa Roth“ auch ein Fahrzeug von einer Größenordnung auf, in das sonst kein gewöhnlicher Kommissar einsteigen würde. Im Frühjahr 2004 brauste Iris Berben in einer Israel-Dokumentation (die auch von ihrem Sohn produziert wurde) auffällig mit einem Geländewagen durch die Wüste.
Oliver Berben ist nach dem ZDF-Film „Meine Familie bringt mich um“ auch mit einer Produktion in der ARD zu sehen. Am 23. Februar wird das Familiendrama „Der verlorene Sohn“ mit Katja Flint und Kostja Ullmann, eine Produktion im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks, ausgestrahlt. Darin geht es um eine Terroristen-Geschichte nach einem Drehbuch des Autoren-Teams Fred Breinersdorfer und Léonie-Claire Breinersdorfer. (dpa/abendblatt.de)