Die Nachwehen der großen ARD-Programmreform halten an.
Weil die „Tagesthemen" von Montag bis Donnerstag einheitlich um 22.15 Uhr beginnen sollen und für Günther Jauchs neuen Sonntagstalk Platz geschaffen werden muss, bleibt im Abendprogramm des Ersten kaum ein Stein auf dem anderen. Nun haben die ARD-Fernsehprogrammdirektoren auf ihrer Sitzung in Hamburg am Montag und Dienstag entschieden, dass der „Satire Gipfel“ künftig am Montag um 23.30 Uhr kommt. Bisher läuft er donnerstags um 22.45 Uhr. Da aber im Zuge der von Jauch verursachten Rotation der ARD-Talkshows ab Herbst Reinhold Beckmann auf diesen Sendeplatz gehen wird, muss die Satiresendung weichen.
Die Entscheidung der Programmdirektoren steht aber unter zwei Vorbehalten: Die Intendanten müssen ihr noch zustimmen. Und der neue „Satire Gipfel“-Gastgeber Dieter Nuhr, der die Sendung im Januar übernehmen wird, muss sich mit ihm anfreunden. Nuhr hat lediglich einen Halbjahresvertrag, der Mitte 2011 – also vor Inkrafttreten der Programmreform – ausläuft. Der neue Sendeplatz hat außer der späteren Anfangszeit noch einen weiteren Haken: Statt wie bisher 45 Minuten wird der „Satire Gipfel“ künftig nur noch eine halbe Stunde dauern. Dies liegt daran, dass die ARD auch einheitliche Sendezeiten für ihr „Nachtmagazin“ etablieren will, das künftig immer um 0?Uhr beginnen soll. Da der „Satire Gipfel“ nur einmal im Monat kommt, werden montags um 23.30 Uhr im Wechsel auch andere Satire- und Comedy-Formate laufen. Zudem ist geplant, diesen Sendeplatz auch für Dokumentationen zu nutzen. Offenbar reagiert die ARD damit auf die massive Kritik, die ihr die ersatzlose Streichung des Dokumentationssendeplatzes um Montag um 21 Uhr einbrachte.
Um ihre aktuellen Montagsmagazine nicht kürzen zu müssen, die im Zuge der Programmreform künftig dienstags laufen, ist die ARD auf eine kuriose Lösung verfallen: „Fakt“ sowie „Report“ aus Mainz und München sind künftig auf dem bisherigen Sendeplatz des Wirtschaftsmagazins „Plusminus“ zu sehen. Dieser Sendeplatz hat aber nur eine Länge von 25 Minuten, während die Magazine 30 Minuten dauern. Was also tun? Die ARD wird, kein Witz, die vorangehenden Sendungen in einem schnelleren Tempo abspielen. Diese Praxis wird auch schon von den Privaten sowie von der ARD in ihrem Vorabendprogramm angewandt, um das Programm an die unterschiedlich langen Werbeblöcke anzupassen. Da die Abweichungen zur normalen Abspielgeschwindigkeit sehr gering sind, bekommt der Zuschauer davon nichts mit. Am Dienstag zwischen 20.15 Uhr und 21.50 Uhr könnten so zwei bis drei Minuten gewonnen werden. Um auf die erforderlichen fünf Minuten zu kommen, will die ARD zudem Abspänne und Trailer kürzen.
Einer der Gründer der Motor-Presse Stuttgart („Auto, Motor und Sport“), Paul Pietsch, der sich auch als Rennfahrer einen Namen machte, wird am 20. Juni 2011 100 Jahre alt. Und da große Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen, wurden schon ein gutes halbes Jahr vorher Schreiben an die Größen der Medienbranche mit der Bitte geschickt, sich diesen Termin für einen Festakt im Neuen Schloss in Stuttgart frei zu halten. Sprechen werden dort der Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, Hubert Burda, sowie Porsche-Patriarch Ferdinand Piëch.
Offenbar gut verdient hat 2010 Gruner + Jahr. Auf einer Betriebsversammlung verkündete am Dienstag Verlagschef Bernd Buchholz, an die Mitarbeiter des Zeitschriftenhauses werde weltweit eine Gewinnbeteiligung von 25 Millionen Euro ausgeschüttet. Die deutschen Beschäftigten dürften mit einer Ausschüttung rechnen, die mindestens 80 Prozent eines Monatsgehalts entspreche. Auf einem anderen Gebiet war Buchholz dagegen kein Erfolg beschieden. Der ursprünglich von ihm für dieses Jahr angekündigte Einstieg in das Geschäft mit Fachinformationen verschiebt sich auf unbestimmte Zeit.