Die fünften Hamburger Klangwerktage enden am Sonnabend auf Kampnagel
Hamburg. Mit einem Kontrastprogramm aus Buddha und Bad Boy begannen am Donnerstag auf Kampnagel die fünften Hamburger Klangwerktage. Gute Vibrationen, direkt aus Kalifornien, verbreiteten im Eröffnungskonzert die Hamburger Symphoniker unter Jonathan Stockhammer mit John Adams` Violinkonzert "Dharma at Big Sur": eine halbe Stunde undramatischer, meditativer Wohlfühlmusik in naturbelassener, reiner Stimmung. Om! Erst ganz am Ende schwoll diese konzertante Meditationsübung mit E-Violine zu einer strahlend-schönen, überwältigenden Klangwelle an.
Vital, provokant und trotzig war dagegen die Verbindung von Spoken-Word-Performance und Avantgarde-Klängen in Saul Williams' und Thomas Kesslers "Said the Shotgun to the Head". Zwar blieb der Sinn der Wortsalven, die Hip-Hopper Williams da als begnadete Schauspieler seiner selbst herausfeuerte, etwas unterbestimmt. Doch die Energie von Rhythmus und Rezitation schlug reichlich Induktionsfunken.
Aller Zeit enthoben fühlte man sich am späten Abend in der Installation "Verflochten ist das Geflecht", die Studierende der HafenCity-Universität in der Kampnagel-Vorhalle aufgebaut hatten. Dank kunstvoller Beleuchtung, rätselhafter Tänzerinnen und des elektronischen Regengeprassels von Jacob Sello verwandelte sich hier ein begehbarer Haufen riesiger Mikadostäbchen in einen magischen Ort.
Das verflochtene Gebilde ist am Sonnabend nochmals zu bewundern. Mit Konzerten des Alphornquartetts Hornroh (18 Uhr) und einer Aufführung der "Farben der Frühe" für sieben Klaviere von Matthias Spahlinger (20.30 Uhr) gehen die fünften Hamburger Klangwerktage dann zu Ende.