Der Altrocker erinnerte mit seinem Konzert an den Mauerfall vor 21 Jahren. Bundespräsident Wulff würdigte Lindenberg als “großen Künstler“.

Neuhardenberg. Altrocker Udo Lindenberg hat mit einem Konzert an den Mauerfall vor 21 Jahren erinnert. Am Vorabend des 9. November warb der 64-Jährige in der Schinkel-Kirche im märkischen Neuhardenberg für die „Bunte Republik Deutschland“. Zu Lindenbergs Songs wie „Sonderzug nach Pankow“ oder „Mädchen aus Ostberlin“ klatschte das Publikum am Montagabend begeistert mit. Unter den 350 Gästen war auch Bundespräsident Christian Wulff.

Der Fall der Mauer sei einer der schönsten Tage seines Lebens gewesen, sagte Lindenberg. „Was haben wir gefeiert!“. Beim Zusammenwachsen sei Deutschland auf einem guten Weg, ein bisschen besser müssten sich Ost und West aber noch kennenlernen, etwa durch Reisen in die jeweils andere Landeshälfte. „Zum Vergnügen nach Rügen, und nach Schmusedom“, ergänzte der Altrocker witzelnd.

Wulff würdigte Lindenberg als großen Künstler. Er habe nicht nur große deutsche Unterhaltungsmusik gemacht, sondern sich in den 1970er und 1980er Jahren auch große Verdienste auf dem Weg zur Deutschen Einheit erworben. Nicht zuletzt habe Lindenberg immer in deutscher Sprache Rockmusik gemacht. Das zeige, dass diese sehr wohl dienlich sei, um Wichtiges, Gesellschaftskritisches zu äußern, sagte der Bundespräsident. Lindenberg erhält an diesem Donnerstag in Potsdam den Bambi für sein Lebenswerk.

Parallel zum Konzert zeigt die Stiftung Schloss Hardenberg in der Orangerie eine Ausstellung mit Gemälden und Zeitdokumenten aus der Sammlung des Künstlers. Wulff sah sich die Schau nach dem Konzert an und stieß mit Lindenberg vor dessen Bild mit dem Titel „Bunte Republik Deutschland“ an. Wulff, der als niedersächsischer Ministerpräsident die erste Deutsch-Türkin zur Ministerin machte, hatte in seiner Antrittsrede im Juli für „unsere bunte Republik Deutschland“ geworben. Die „Bunte Republik Deutschland“ hatte Lindenberg schon 1989 in seinem gleichnamigen Album propagiert.