Der morgige Freitag dürfte unterhaltsam werden für Sänger Jan Plewka, 39, und seine Band Selig. Schließlich steht nicht nur das neue Album "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" in den Regalen und Download-Portalen, auch Hamburg will möglichst würdig beim sechsten Bundesvision Song Contest (Pro7) in Berlin vertreten werden.
Bei seiner ersten "BuViSoCo"-Teilnahme 2006 mit der Band TempEau reichte es nur für einen elften Platz - für Schleswig-Holstein. Das passte, denn Plewka ist gebürtiger Ahrensburger, und Selig war damals schon lange Geschichte. Nach dem enormen Erfolg der 1992 bei einem Italiener in der Hein-Hoyer-Straße gegründeten "Hippie Metal"-Truppe zog Plewka 1997 überreizt die Reißleine und in eine abgelegene schwedische Holzhütte. Mit dabei waren seine aus Schweden stammende Ehefrau Anna und die erste seiner mittlerweile drei Töchter.
Und doch konnte Jan Plewka vom Rock nicht lassen. Er veröffentlichte Solo-CDs, gründete Zinoba und TempEau, musizierte für Soundtracks und schlüpfte in die Rolle von Rio Reiser. Anders gesagt: Er hatte genug zu tun, um den Rummel und Zwist mit Selig zu vergessen; logische Folge war 2008 die erfolgreiche Wiedervereinigung. Denn das beste Gedächtnis hat er nicht, der Plewka: "Auf der Reeperbahn habe ich viele Nächte meines Lebens verbracht - leider kann ich mich an kaum eine erinnern."