De Staat, C-Mon & Kypski, Mother-Unit, Hamel, The Black Atlantic und Laura Jansen präsentieren Oranje-Pop, der zu gefallen weiß.

St. Pauli. Nachbarn, man mag sie lieben, man mag sie hassen, aber ohne sie wäre das Leben erheblich langweiliger. Die Niederlande und Deutschland verbindet eine lang gepflegte Hassliebe. Zwischen "Moffen" und "Käsköppen" ist die Stimmung oftmals angespannt, besonders in Bezug auf eine bestimmte Mannschaftssportart. Doch geht es beim Reeperbahn Festival von 23. bis 25. September nicht um Fußball, sondern um Musik, und die kümmert sich nicht um Grenzen.

Die kreative Grenzüberschreitung ist auch, was C-Mon & Kypski antreibt. Genres und Stile zwischen Dubstep und Klezmer nimmt das Quartett auf, dreht sie durch den musikalischen Wolf und spuckt sie in extrem tanzbarer Form wieder aus. Ganz heißer Scheiß!

Das gilt auch für De Staat, hört sich aber ganz anders an. Denn die Band macht allerfeinsten Rock 'n' Roll. Dreckig und laut, rüpelig und bis ins Letzte mit Testosteron vollgepumpt.

Aber nicht alle Musiker aus dem Land von Frau Antje, Grachten und grasgrünen Wiesen sind auf Akustikkrawall gebürstet. Wer sich eher in ruhigeren Fahrwassern zu Hause fühlt, kann Hamel bei der Verbindung von Jazz und Pop zuhören, mit Mother-Unit in die Tiefen des Psychedelischen abtauchen oder den ganz leisen Tönen von The Black Atlantic und Laura Jansen lauschen. Solche Nachbarn lädt man gerne ein.

Reeperbahn Festival Do 23.9. bis Sa 25.9., Karten in allen Abendblatt-Ticketshops zu 59,- (3-Tage-Ticket), 45,- (2-Tage-Ticket), 29,- (Tagesticket), Programm und Infos: www.reeperbahnfestival.de