Hamburg. Seine Liebe zum Theater hat Friedrich Schirmer früh entdeckt. Schon während seiner Schulzeit in Bremen-Vegesack engagierte er sich im Schultheater – doch von seinem ursprünglichen Wunsch, Schauspieler zu werden, verabschiedete er sich kurz nach dem Abitur. „Ich spürte, dass das Spielen nicht meine Sache ist“, sagte er später in einem Interview mit „Spiegel Online“. Die Erkenntnis sei der härteste Moment gewesen. Stattdessen begann er seine Karriere 1970 als Assistent und Dramaturg am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel. Es folgten Stationen in Berlin, Nürnberg, Mannheim und Dortmund, bevor er 1985 zum Intendanten der Württembergischen Landesbühne Esslingen berufen wurde. Für Furore sorgte der gebürtige Kölner mit seinem ausgefallenen, regionalen Spielplan.

Schirmers längste Station aber wurde Stuttgart: Zwölf Jahre - zunächst als Spieldirektor, ab 1996 als Intendant – blieb er am Schauspiel-Staatstheater. Ob bei Engagements oder Koproduktionen - von Beginn an legte er Wert auf den internationalen Aspekt seiner Arbeit. Der heute 59-Jährige galt als „Schirmer und Schützer“ und „begnadeter Talentförderer“ („Tages-Anzeiger“, Zürich). Gemeinsam mit seiner 2007 verstorbenen Frau, der Intendantin Marie Zimmermann, organisierte er zum Abschluss seiner Zeit in Stuttgart 2005 das internationale Festival Theater der Welt.

Seit 2005 war Schirmer Intendant am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg – etablierte in der Hansestadt ein starkes Ensemble und das „Junge Schauspielhaus“.