Niels Frevert ließ das Publikum im Niendorfer Gehege den Lärm des Alltags vergessen. Die Zuschauer waren wie gebannt von seinem Gesang.

Hamburg. Während in der Ferne die Autos lärmen und der Dom feiert, stimmt über den Dächern Hamburgs Niels Frevert ganz andere Töne an: Töne, die den Lärm des Alltags und den ganzen Stress unten in der Stadt an einem vorbei ziehen lassen.

Er beginnt mit „Baukran“ und „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“. Vom ersten Moment an ist das Publikum wie verzaubert von den nachdenklichen und sorgfältig ausgewählten Worten, die Frevert zu tiefsinnigen und teilweise wehmütigen Liedern komponiert.

Doch nachdem der Hamburger Künstler in „Niendorfer Gehege“ gesungen hat „wir flippten zusammen zu I was made for loving you“ hält er einen Moment inne und sagt: „Ich liebe euch, ihr seid so verhalten. Ich mach mir ein bisschen Sorgen.“ Es ist wahr, niemand tanzt hier ausgelassen oder singt laut mit. Das Publikum steht ganz still da, wie gebannt, und lauscht jedem Wort. Zum Feiern ist an diesem Abend niemand auf die Dachterrasse des Uebel & Gefährlich gekommen, sondern nur zum Musik genießen. Und da ist man hier genau richtig, denn Frevert braucht keine großen Effekte, nur sich und seine Gitarre.

Zum Abschluss brach die Begeisterung dann doch aus den Gästen hervor. Nach langem Applaus, gar lautem Jubel kehrt Niels Frevert zu zwei Zugaben auf die Bühne zurück. Und als die Gäste dann langsam wieder die vielen Treppenstufen hinuntersteigen, flüstert einer andächtig: „Ich würde jetzt gerne ein Andenken kaufen. Solche Abende muss man im Herzen behalten.“