Umut, Fikret und Murat leben von und mit der Bosporus-Brücke

Die Brücke, um die sich hier alles dreht, führt über den Bosporus, verknüpft Europa und Asien, im übertragenen Sinn geht es in "Men on the Bridge" also auch um die Verbindung zwischen zwei Kontinenten, zwischen unterschiedlichen Welten.

Drei Männer sind es, die hier tagtäglich zu tun haben. Der 17-jährige Fikret drängt im Stau stehenden Autofahrern rote Rosen auf. Das ist verboten und bringt wenig ein. Darum sucht Fikret einen richtigen Job. Umut ist Taxifahrer und steht meistens im Stau. Für sich und seine meckernde Frau sucht er eine neue Wohnung. Nicht einfach bei dem geringen Einkommen. Murat hingegen ist Verkehrspolizist und dirigiert die schleichenden Autos. Auch er ist auf der Suche, und zwar nach einer Frau. Darum chattet er jeden Abend im Internet.

Die türkischstämmige Regisseurin Asli Özge hat eine sehenswerte Mischung aus Drama und Dokumentarfilm gedreht, in der Wirklichkeit und Fiktion nahtlos ineinander übergehen. Zwei der drei Hauptdarsteller, allesamt Laien, spielen sich selbst. Das verleiht dem Film einen unmittelbaren, sehr direkten Touch. Özge berichtet von Träumen und Sehnsüchten in einer brodelnden Metropole, von Armut und vom Überlebenskampf.

++++- Men on the Bridge Dtl./Türkei/ Niederl. 2009, 87 Min., ab 12 J., R: Asli Özge, D: Fikret Portakal, Murat Tokgöz, Umut Ilker, Cemile Ilker, täglich im Passage; www.farbfilm-verleih.de