Die Hamburgerin spielte nur von Cello, Gitarre und Klavier begleitet, zwei unaufgeregte Stunden in den ausverkauften Fliegenden Bauten.

Hamburg. Prinzenbar, CCH, Laeiszhalle, Knust , Operettenhaus... die Fliegenden Bauten fehlten noch in Annett Louisans Sammlung. Nun, auch das Zelt an der Glacischaussee hat sie am Dienstag abgehakt. Zwei Stunden spielte sich die Wahlhamburgerin im ausverkauften Saal quer durch ihre fünf Alben, von "Bohème" (2004) bis "In meiner Mitte" (2011).

Allerdings bevorzugte Louisan an diesem Abend leisere Töne. Nur von Cello, Gitarre und Klavier begleitet, flüsterte sie mit "Würdest Du", "Pärchenallergie", "Torsten Schmidt" und "Mr. Big" gegen das Geklacker der Fotografen ("Geht das nicht auch ohne Klick, Klick?") und vorbeiratternde Hubschrauber an. "Vorsicht, zerbrechlich". Oder sie versetzte den Bühnennebel mit einem Hauch Zigarettenqualm. So hatte die Show, auch dank Charles Aznavours "Spiel Zigeuner", etwas von einem Chansonabend in einem Pariser Etablissement.

Mit Drinks in der Pause ("Das alles wär nie passiert - ohne Prosecco") stärkte sich das Publikum für kleine Tänzchen bei "Verschwinde" und "Das Spiel", denn "je später der Abend, desto schöner die Herrn". Ein anregender, unaufgeregter Auftritt.