Viele sehr erfolgreiche Menschen hatten in der Schule ebenso Probleme wie Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser. Vier Beispiele:
Johannes B. Kerner: "Durchschlawinert" hat er sich, der kleine Johannes. Mit diesem Wort hat der Moderator und Sportjournalist, unlängst in der "Bild"-Zeitung seine Schullaufbahn beschrieben. In der achten Klasse hatte das Schlawinern ein unerfreuliches Ende. Johannes musste die Klasse wiederholen.
Christian Wulff, der ehemalige Bundespräsident, war schlecht in Fremdsprachen. "Der Unterricht wurde mir schon in der fünften oder sechsten Klasse vergrault, weil die Aussprache immer korrigiert wurde. Und ich habe nicht gern Vokabeln gelernt", erzählte er der Schülerzeitung seines Osnabrücker Gymnasiums. In der zehnten Klasse blieb auch Wulff sitzen.
Harald Schmidt, dem scharfzüngigen Fernseh-Talker, ist es ähnlich ergangen. Er musste allerdings nicht in der zehnten, sondern erst in der zwölften Klasse eine Ehrenrunde drehen. "Ich hatte fünf Fünfen im Zeugnis", hat Schmidt einmal erzählt, "ich hatte jahrelang nicht gelernt." In Latein habe er irgendwann nicht mehr erkennen können, welches Wort das Verb und welches ein Eigenname gewesen sei. "Einen Satz wie 'Die Schiffe verlassen den Hafen' habe ich dann mit 'Die Ithaker standen am Büfett' übersetzt", erzählte er. Am Ende reichte es doch noch zum Abitur am Hölderlin-Gymnasium in Nürtingen.
Peer Steinbrück, früherer Bundesfinanzminister und möglicherweise SPD-Spitzenkandidat bei der nächsten Bundestagswahl, hat nach einer unerfreulichen Schulzeit noch die Kurve genommen. 21 Jahre alt war er, als er endlich sein Abitur am Wirtschaftsgymnasium Lämmermarkt in Hamburg-St. Georg in der Tasche hatte. In der achten Klasse war er sitzen geblieben. Er sei ein "Kasper" gewesen, hat er über seine Schulzeit gesagt. "Ich bin den Lehrern da deutlich auf den Senkel gegangen und habe saumäßige Zeugnisse gehabt."