Emotional war das Ende der Show in der Messe Berlin, als BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken die Trophäe für sein Lebenswerk bekam. Am Ende erklang der größte Hit des Kölners: „Verdamp lang her“. Udo Lindenberg wurde sowohl als bester Künstler Rock/Pop National als auch für die DVD-Produktion „MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic“ gefeiert. „Der totale Hammer“, lautete sein Kommentar.

Berlin. Musikpreise im Doppelpack: Mit jeweils zwei Preisen sind die britische Sängerin Adele, Altmeister Udo Lindenberg, Sängerin Ina Müller und die Metal-Band Rammstein die großen Gewinner der Echo-Verleihung 2012 gewesen. Der Rapper Casper, der bei dem deutschen Musikpreis mit vier Nominierungen Favorit gewesen war, holte nur eine Trophäe als bester Hip-Hop-Künstler. Adele wurde in Abwesenheit für das Album des Jahres („21“) sowie als beste internationale Popkünstlerin geehrt. Hit des Jahres wurde „Somebody That I Used To Know“ von Gotye feat. Kimbra.

Der Echo versteht sich als deutsche Antwort auf die Grammys und die Brit Awards. Bei der Vergabe spielen Verkaufszahlen eine zentrale Rolle, es gibt aber auch eine Jury.

Emotional war das Ende der Show in der Messe Berlin, als BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken die Trophäe für sein Lebenswerk bekam. Am Ende erklang der größte Hit des Kölners: „Verdamp lang her“.

Udo Lindenberg wurde sowohl als bester Künstler Rock/Pop National als auch für die DVD-Produktion „MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic“ gefeiert. „Der totale Hammer“, lautete sein Kommentar.

Ina Müller, die die ARD-Sendung mitmoderierte, wurde für ihre NDR-Show und als beste Künstlerin Rock/Pop geehrt. Sie widmete den Rock-Preis ihren Ex-Freunden und Affären, ohne die es ihre CD nicht gäbe, wie sie sagte. Neu war, dass Müller und Barbara Schöneberger als Echo-Duo antraten, mit Selbstironie und vielen lockeren Sprüchen.

Die beiden küssten sich ähnlich wie Madonna und Britney Spears bei den MTV Video Music Awards vor neun Jahren. Der Quote der Echo-Show half dies nicht. 2011 sahen im Schnitt etwa 3,5 Millionen Zuschauer zu – dieses Mal waren es eine Million Zuschauer weniger (2,58 Millionen).

Rammstein wurde zum erfolgreichsten nationalen Act im Ausland und als beste Alternative-Band gekürt. Die Trophäe überreichte der Amerikaner Marilyn Manson, der mit den deutschen Kollegen einen brachialen Gig hinlegte.

Beste nationale Rock/Pop-Gruppe wurde das Duo Rosenstolz, das wie Preisträger Bruno Mars nicht zur Show kam. Die Rapper Sido und Bushido durften sich den Echo für das beste Video abholen.

Der Berliner Sänger Tim Bendzko wurde bester nationaler Newcomer. Bester internationaler Newcomer wurde die Holländerin Caro Emerald („A Night Like This“). Schmusesänger Barry Manilow zeichnete Schlagerstar Helene Fischer aus. Für sie war es der vierte Echo.

In der Sparte Club/Dance gewann der französische DJ David Guetta. Die Band Jupiter Jones erhielt den von Hörern gewählten Radio-Echo für „Still“. Im Bühnenprogramm spielten Kraftklub, Katy Perry, Lana Del Rey und Dionne Bromfield, die Patentochter von Amy Winehouse.

Für BAP-Frontmann Niedecken (60) war es der erste große öffentliche Auftritt, nachdem er einen Schlaganfall Anfang November überstanden hatte. Niedecken schossen Tränen in die Augen, als Campino von den Toten Hosen die Laudatio hielt. Auf der Bühne dankte er seinem Schutzengel und versprach, weiter Musik zu machen.